empfindsam
Meine lieben LeserInnen,
heute habe ich eine Frage an Euch, die mich sehr interessiert. Und zwar geht es um Empfindsamkeit.
In meiner Auseinandersetzung mit W. ist mir plötzlich klar geworden, dass es sich auf mich stark überträgt, wenn eine Person in meinem Umfeld - v.a. wenn ich direkt mit ihr zu tun habe - unter gefährlicher Anspannung steht, die in einer Psychose oder einem Burn-Out münden kann bzw. wo die Krankheit schon besteht.
Das ist ganz schrecklich für mich. Bis ich das immer begreife! Ich stehe dann selbst voll unter Anspannung, weiss nicht woher und drehe mich und drehe mich. Jetzt bei W. war ich zehn Tage lang gerädert.
Ich werde noch fachlichen Rat einholen, klar, trotzdem meine Frage an Euch: Wie geht Ihr mit Eurer Empfindsamkeit/Empathie diesbezüglich um? Habt Ihr irgendwelche Tipps? Sind alle willkommen, denn für mich ist es wirklich eine Leidenstour. Wobei ich schon mal froh bin, überhaupt zu wissen, dass ich so empfindsam bin.
heute habe ich eine Frage an Euch, die mich sehr interessiert. Und zwar geht es um Empfindsamkeit.
In meiner Auseinandersetzung mit W. ist mir plötzlich klar geworden, dass es sich auf mich stark überträgt, wenn eine Person in meinem Umfeld - v.a. wenn ich direkt mit ihr zu tun habe - unter gefährlicher Anspannung steht, die in einer Psychose oder einem Burn-Out münden kann bzw. wo die Krankheit schon besteht.
Das ist ganz schrecklich für mich. Bis ich das immer begreife! Ich stehe dann selbst voll unter Anspannung, weiss nicht woher und drehe mich und drehe mich. Jetzt bei W. war ich zehn Tage lang gerädert.
Ich werde noch fachlichen Rat einholen, klar, trotzdem meine Frage an Euch: Wie geht Ihr mit Eurer Empfindsamkeit/Empathie diesbezüglich um? Habt Ihr irgendwelche Tipps? Sind alle willkommen, denn für mich ist es wirklich eine Leidenstour. Wobei ich schon mal froh bin, überhaupt zu wissen, dass ich so empfindsam bin.
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
romeomikezulu - 12. Jan, 22:46
Ganz schwieriges Thema.
Ich hatte ein zeitlang einen älteren Kollegen, zu dem ich in sein Büro "versetzt" wurde. Wir wurden Freunde und wie sich herausstellte, waren seine starken Leistungsschwankungen und Unpünktlichkeiten in seiner Alkoholsucht nach Scheidung und Sorgerechtsverlust begründet.
Es war keine schöne Zeit, und sie war geprägt von täglichem inneren Kampf mit dem, was man eigentlich tun müsste und dem, was man gerne noch erst einmal weiter zulassen würde, aber es hat mich so mitgenommen, dass ich selbst an den Rand meiner Arbeitsfähigkeit kam.
Ich habe daraus gelernt.
Über mich, über andere Menschen - aber vor Allem über die Art und Weise, wie man mit solchen Situationen künftig umzugehen hat.
Und wie besser nicht mehr ;-).
Ach ja, und ich weiß jetzt, dass man die Dinge so wie sie sind, nicht ändern kann und deswegen auch nicht sollte,
man aber gut daran tut, aus genau dem Grund sie nicht allzusehr
an sich heran zu lassen. Es bringt sich.
Außerdem weiß ich seither, dass sich Menschen nicht ändern.
Nur die Zeiten.
Ich hatte ein zeitlang einen älteren Kollegen, zu dem ich in sein Büro "versetzt" wurde. Wir wurden Freunde und wie sich herausstellte, waren seine starken Leistungsschwankungen und Unpünktlichkeiten in seiner Alkoholsucht nach Scheidung und Sorgerechtsverlust begründet.
Es war keine schöne Zeit, und sie war geprägt von täglichem inneren Kampf mit dem, was man eigentlich tun müsste und dem, was man gerne noch erst einmal weiter zulassen würde, aber es hat mich so mitgenommen, dass ich selbst an den Rand meiner Arbeitsfähigkeit kam.
Ich habe daraus gelernt.
Über mich, über andere Menschen - aber vor Allem über die Art und Weise, wie man mit solchen Situationen künftig umzugehen hat.
Und wie besser nicht mehr ;-).
Ach ja, und ich weiß jetzt, dass man die Dinge so wie sie sind, nicht ändern kann und deswegen auch nicht sollte,
man aber gut daran tut, aus genau dem Grund sie nicht allzusehr
an sich heran zu lassen. Es bringt sich.
Außerdem weiß ich seither, dass sich Menschen nicht ändern.
Nur die Zeiten.
Violine - 13. Jan, 08:28
Dank' Dir.
Zur Zeit fahre ich auch eine Vermeidungsstrategie. Bzw. ich gebe den Leuten, wenn es geht, Rückmeldung, wie es um sie steht. Bei einem Menschen, den ich absolut nicht vermeiden kann, hat das auch was genützt. Er tut was für sich und es hat sich sehr gebessert.
Aber meistens falle ich da ja rein, ohne vorher etwas zu ahnen.
Zur Zeit fahre ich auch eine Vermeidungsstrategie. Bzw. ich gebe den Leuten, wenn es geht, Rückmeldung, wie es um sie steht. Bei einem Menschen, den ich absolut nicht vermeiden kann, hat das auch was genützt. Er tut was für sich und es hat sich sehr gebessert.
Aber meistens falle ich da ja rein, ohne vorher etwas zu ahnen.
Ilana (Gast) - 15. Jan, 17:25
Grenzen setzen und wahren
Empathie ist gut und wichtig, aber wie bei allem anderen auch ist auch hier wichtig auf eigene Grenzen zu achten und diese dann auch zu wahren.
Entweder indem du sagst: es wird dir grad zuviel und etwas auf Abstand gehst oder indem du lernst dich da ein Stück weit abzuschotten (auch das kann man lernen ;) ) - also das ein bisschen steuern zu lernen wie sehr du dich da auch grad aufmachen willst und auch einfühlen.
Wenn du merkst dass es dir damit nicht gut geht - auch klar "Stopp" sagen - dem anderen ist das ja gar nicht so klar - und im Endeffekt kann der auch nichts dafür. Für deine Grenzen bist du da schon auch selbst verantwortlich. Der andere muss dein Stopp dann aber auch akzeptieren und respektieren.
Es ist ein Lernprozess die eigenen Grenzen zu erkennen und dann auch zu wahren - und grade das mit der Empathie gehört da rein.
Empfindsam zu sein ist gut (denn das erst zu lernen glaub ich kaum möglich, wenn man das nicht von Natur aus ist) - wie du damit umgehst und was du daraus machst - musst du entscheiden. Es ist halt ein weiterer "Kanal" der Wahrnehmung der genutzt (und ausgenutzt) werden kann.
Entweder indem du sagst: es wird dir grad zuviel und etwas auf Abstand gehst oder indem du lernst dich da ein Stück weit abzuschotten (auch das kann man lernen ;) ) - also das ein bisschen steuern zu lernen wie sehr du dich da auch grad aufmachen willst und auch einfühlen.
Wenn du merkst dass es dir damit nicht gut geht - auch klar "Stopp" sagen - dem anderen ist das ja gar nicht so klar - und im Endeffekt kann der auch nichts dafür. Für deine Grenzen bist du da schon auch selbst verantwortlich. Der andere muss dein Stopp dann aber auch akzeptieren und respektieren.
Es ist ein Lernprozess die eigenen Grenzen zu erkennen und dann auch zu wahren - und grade das mit der Empathie gehört da rein.
Empfindsam zu sein ist gut (denn das erst zu lernen glaub ich kaum möglich, wenn man das nicht von Natur aus ist) - wie du damit umgehst und was du daraus machst - musst du entscheiden. Es ist halt ein weiterer "Kanal" der Wahrnehmung der genutzt (und ausgenutzt) werden kann.
Violine - 15. Jan, 17:30
Liebe Ilana,
Dir vielen Dank. Dadurch, dass ich Dein Blog lese, habe ich schon vermutet, dass es da für mich was zu lernen gibt. Aber Anleitung brauche ich dazu wirklich. Ein Therapeut, der mir auch Feedback gibt.
Bin ja noch dazu mit Leuten aufgewachsen, die recht wenig Empathie haben.
Eine Freundin von mir ist Asperger. Die haben ja eigentlich recht wenig Empathie, aber ich glaube, sie gleicht das durch Achtsamkeit aus. Sie stellt viele Dinge schon sehr viel früher fest als ich.
Ach, Ilana, vielen Dank. Du stellst die Dinge immer so klar und deutlich dar, das tut gut.
Und ich glaube, ich habe schon einige Leute mit meiner Empathie erschreckt. Das will ich ja nun nicht. Habe nicht vor, anderer Leute Grenzen zu übertreten.
Dir liebe Grüsse!
Dir vielen Dank. Dadurch, dass ich Dein Blog lese, habe ich schon vermutet, dass es da für mich was zu lernen gibt. Aber Anleitung brauche ich dazu wirklich. Ein Therapeut, der mir auch Feedback gibt.
Bin ja noch dazu mit Leuten aufgewachsen, die recht wenig Empathie haben.
Eine Freundin von mir ist Asperger. Die haben ja eigentlich recht wenig Empathie, aber ich glaube, sie gleicht das durch Achtsamkeit aus. Sie stellt viele Dinge schon sehr viel früher fest als ich.
Ach, Ilana, vielen Dank. Du stellst die Dinge immer so klar und deutlich dar, das tut gut.
Und ich glaube, ich habe schon einige Leute mit meiner Empathie erschreckt. Das will ich ja nun nicht. Habe nicht vor, anderer Leute Grenzen zu übertreten.
Dir liebe Grüsse!
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