Leben
Es ist alles so schön friedlich um mich her geworden, deswegen blogge ich so wenig. Hach, ist das ein göttlicher Friede! Keine tiefen Erschütterungen mehr! Yeah, yeah!
Ich habe jetzt sogar verstanden, was - so der Spur nach - in meiner Familie los ist. Das räumt auf im Hirn und sorgt für noch mehr Ruhe (die Irritationen fallen nach und nach weg).
Der wesentliche Teil dieser wunderbaren Ruhe kommt daher, dass sich aus der Familie keiner mehr mir gegenüber muckst. Ich höre keinen Pieps mehr. Seit meine Schwägerin damals vor jetzt bald (zwei Tage vor Weihnachten ist Jahrestag - besser: Jahresnacht) drei Jahren hier auf meinem Blog mir gegenüber ausgetickt ist in einer Art und Weise: Uiuiuiuiui! Ich hatte überhaupt nichts geahnt.
Also, seit diesem Ausraster ist Totenstille. Und es ist wunderbar. Ich weiss das sehr zu schätzen. Woher diese Ruhe kommt, das weiss ich nicht. Doch ich habe mich mehrmals bei meinem Bruder bedankt, der ein friedliebender Mensch ist.
Blogmässig lasse ich erstmal die Gedanken schweifen. Ob ich nicht doch umsattle auf eigenen Webspace. Das wird für mich immer verlockender. (Hier auf twoday ist recht wenig los, da kann ich gleich ein selbstgehostetes Blog eröffnen.) Dummerweise habe ich auf meiner Webpräsenz noch eine Mindestlaufzeit bis nächstes Jahr abzuwarten. Ebenso dummerweise mag ich meinen Hoster nicht so gerne (ich finde ihn irgendwie unübersichtlich und verwirrend).
Doch bis (fast) Mitte nächsten Jahres ist noch einiges an Zeit, bis dahin kann ich mich noch umtun und überlegen (ab da gilt dann eh die monatliche Kündigungsfrist).
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Leben - 14. Nov, 18:04
Allerheiligen ist - da Feiertag - der ideale Tag, um dem Zeitumstellungs-Jetlag Herr zu werden. Ausschlafen, so richtig ausschlafen, um wieder einen vernünftigen / richtigen / ... Schlaf-Wach-Rhythmus zu bekommen.
Ich darf gar nicht sagen, wie früh ich die letzten Tage ins Bett gegangen bin, sowas von müde, es ging nicht anders. Ich dachte, das würde sich legen, aber hatte sich was!
Ausschlafen, einfach ausschlafen, nicht raus müssen. Das tut gut.
Violine - abgelegt unter
Leben - 1. Nov, 14:21
Ist ja noch ganz schön heiss heute. Mindestens 27°C haben sie gemeldet. Ich habe es etwas auf die leichte Schulter genommen, weil es den ganzen Vormittag sehr angenehm war. Heute nachmittag habe ich daheim gearbeitet, brauchte dann aber doch was vom örtlichen Schreibwarenladen (Stichwort "buy local" habe ich mir gesagt). Die Sonne brüllt ordentlich!
Was ich gerade daheim arbeite? Ich versuche mich am Handschuhdesign. Die Maschenprobe habe ich schön fein schon gemacht aus Finkhofer Sockenwolle fein (wenn diese Handschuhe nicht wärmen, dann weiss ich auch nicht - Polytierchen sind keine drin, die kalt geben könnten, es ist reine Schurwolle). Dann habe ich mich an meinem vorhandenen Karopapier versucht. Um festzustellen, dass ich mich bei Rum- und Numrechnen etwas vertan habe, sodass die Handschuhe doch recht kurz geworden wären. Aber sie hätten noch auf das DIN-A-4-Blatt gepasst. Tja, beim richtigen Rechnen passt es nicht mehr aufs Papier, und so musste ich raus in die Hitze.
Wie freue ich mich auf die Abkühlung morgen! An Jahreszeiten habe ich am liebsten den Frühling und den Frühherbst. Da kann man's aushalten.
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Leben - 4. Sep, 16:56
Ein Bekannter hat mir letztens von seiner Unholden erzählt, so richtig durch und durch gestört. Er hatte auch eine Diagnose parat, wie so oft Leute, die im Schlamassel sitzen. Mir selbst reicht nur noch ein Wort: Hochpathologisch.
Ach, wie oft habe ich das im Leben "genossen" und wie dankbar bin ich, meinen Frieden zu haben. Ich weiss zwar nicht, wieso Frieden ist, aber von Familienseite (ich muss wohl sagen: An-Familien-Seite, denn es dreht sich um meines Bruders Unholde und meines Vaters Unholde) kommt seit ein paar Jahren kein Piep mehr. Yeah!
Und je länger dieser schöne Frieden dauert und je besser ich mich dadurch erhole (und je klarer wird, dass es mehr solche Unholde gibt), desto wurschtegaler ist mir, wie sich die olle Störung der jeweils Unholden nennt. Hauptsache unbekömmlich.
Und, ehrlich gesagt, uninteressant. Was soll ich denn mit einem unholden Menschen anfangen? Eben, nichts, ergo uninteressant, jedenfalls für mich.
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Leben - 19. Aug, 06:42
Habe gerade ein Buch gelesen - beim Stöbern in der Stadtbücherei entdeckt - mit dem Titel "Die neuen Muslime" und im Untertitel "Warum junge Menschen zum Islam konvertieren".
So beim Lesen dachte ich mir, dem Fundamentalismus geneigt zu sein - welcher Couleur auch immer - das hat nichts mit Jungsein zu tun. Das betrifft Leute jedweden Alters. Die heute Jungen, die sind nicht fortschrittlicher - bzw. nicht zwangsweise fortschrittlicher - als die heute Alten.
Im Buch gehen sie auch auf die Lebensumstände der Konvertiten ein (um gleichzeitig zuzugeben, dass die Lebensläufe sehr divers sind), aber irgendwelche Brüche im Leben hat doch jeder. Die Brüche an sich machen es auch nicht, sondern wie jeder Einzelne damit umgeht.
Ich finde eher, ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung neigt einfach zum Fundamentalismus (ob das nun Christentum, Islam, ... ist). Mit einem Freund hatte ich es gerade am Telefon davon. Wir hatten es von einem Dritten, der mich in seiner Haltung sehr an die Fundamentalisten erinnert, obwohl er Religion scheut wie der Teufel das Weihwasser. Auch er ist ein Mensch, der rigoros Sicherheiten sucht und einfordert. Der nach Theorien lebt, die er sich aus Büchern zusammenklaubt (nichts gegen Bücher: Auch hier wie mit allem: Es kommt darauf an, was man draus macht, wie man damit umgeht). Seine Theorien fanatisch umsetzt (meine Güte, was war das nur, als er Diät machte! Am Ende war er der reinste Hungerhaken. Mittlerweile - nach Jahren - hat er wieder einen ziemlichen Bauch), und der eine gewisse moralische Überlegenheit einfordert, eine Exklusivität, für die es keine Rechtfertigung gibt. Dann dieses Freund-Feind-Schema, das Schwarz-Weiss-Denken.
Das Buch hat mir vor Augen geführt, dass der Fundamentalismus nicht meine Welt ist (mit Hängen und Würgen habe ich es zu Ende gelesen). Mir fehlt massiv die Barmherzigkeit, die Weichheit, die Demut. Lieber bin ich ein mittelmässiger Mensch als so ein Fanatiker.
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Leben - 30. Jul, 18:43
Äusserlich und innerlich.
Äusserlich: Das Wetter. Gestern hat es geregnet wie nicht mehr richtig, heute herrscht die ersehnte Kühle. Ganz müde bin ich davon. Seit langem mal wieder eine Lesesonntagvormittag. Sonst hat es mich immer rausgezogen zu irgendeiner Aktion, Leute treffen, irgendwas. Heute: Lesen (interessanter Stoff, über neue Muslime heutzutage, Konvertiten).
Innerlich: Immer noch mehr Abstand zum Familienklimbim. Oh, das tut so gut! Mittlerweile muss ich niemandem mehr Details erzählen. Die Fassungslosigkeit hat sich so gut gelegt, dass ich einfach sagen kann, dass ich mit denen sehr überfordert bin.
Eine Entwicklung, die mich freut. Was soll man seine Mitmenschen auch mit derart ernstem Zeug überlasten? Ich kann schliesslich nicht wissen, was den anderen alles (ernstes) umtreibt. Selbst beim besten Willen muss die/der andere noch lange nicht die Kapazitäten haben, sich meinen Familienirrsinn anzuhören.
Abkühlung ist wunderbar.
Violine - abgelegt unter
Leben - 28. Jul, 10:03
Die Jeans, die ich online bestellt habe, sitzen und passen. Freude! Jetzt weiss ich, wo ich meine Jeans wieder kaufen werde.
Das ist so ein Heckmeck bei uns in der Stadt. Erstmal was in der eigenen Grösse finden, dann soll es gefallen, dann soll es sitzen. Über teuer könnte man reden, wenn denn die Hosen lange haltbar wären, aber das sind sie nicht.
Deswegen habe ich es doch online versucht. Eine Sache, die ich eigentlich gar nicht so mag. Aber jetzt, wo ich weiss, dass es passt, kann ich das öfter machen. Ja, "buy local", das ist so ein Slogan, ich würde ihn kleidermässig gerne erfüllen, aber es geht einfach nicht. Die ehemalige Einkaufsmeile in der Hauptstrasse ist zur Touristenmeile verkommen. Auch meine Kolleginnen klagen, dass man bei uns in der Stadt nicht mehr einkaufen könne (und die haben ganz "normale" Kleidergrössen, sind recht schlank, müssten deswegen immer etwas finden).
Also führe ich mir die Vorteile des Online-Handels vor Augen: Ich kann von einem Stück bestellen soviel ich will und in der Farbe, die ich will (vorausgesetzt, sie wird angeboten). Ich habe eine grössere Wahl- und Kauffreiheit als im Geschäft vor Ort. (Sniff, eigentlich mag ich Geschäfte vor Ort. Sniff.)
Violine - abgelegt unter
Leben - 29. Jun, 13:48
Was Dialog ist bzw. was Dialog nicht ist (hier am Beispiel der AfD und deren Nichtzulassung zum diesjährigen Kirchentag), das stellt Pater Bernd Hagenkord SJ in seinem
Blogbeitrag vom 18. Juni 2019 dar.
Er macht das wunderbar in seiner Wortwahl und Ausführlichkeit (aber nicht ausschweifend). Ich finde seinen Beitrag wichtig, denn immer und immer wieder wird Dialog gefordert mit Personen, mit denen das schwierig ist (nicht nur mit der AfD). Da tut es gut, diesen Beitrag zu lesen und drüber nachzudenken.
Interessant (auch in so mancher Verquertheit) die Kommentare dazu unterm Posting. In einem
Kommentar steht (Hagenkord hat gleich darunter darauf geantwortet):
Gerade weil es eine kirchliche Veranstaltung ist und ich von daher besonders hohe Ansprüche an die Kirche und deren Umgang mit anderen stelle, ist es nicht nur enttäuschend, sondern ein Armutszeugnis, sich nicht einer Diskussion mit Andersdenkenden zu stellen.Woher kommen diese besonders hohen Ansprüche, frage ich mich mal wieder. Menschen stellen immer wieder enttäuscht fest, dass Kirche nicht besser ist als die Gesellschaft. Aber Kirche ist eben die Gesellschaft, gehört dazu, steht nicht ausserhalb. Die Menschen in der Kirche sind auch die Menschen in dieser Gesellschaft ... und zaubern kann keiner.
Violine - abgelegt unter
Leben - 20. Jun, 12:03
Gestern ist mir mal wieder ein Hose überschnell - für mein Empfinden - kaputt gegangen. Billig war sie gerade nicht, als ich sie gekauft hatte, sie hätte also länger halten sollen.
Habe ich mich also ans Online-Shopping begeben (ich habe eine grosse Grösse, die es nicht unbedingt im Laden gibt, und wenn, dann teuer, aber nicht haltbarer). Ich dachte, ich probiere das mal aus. Eigentlich gehe ich gerne in den Laden, aber bei meiner Grösse ist es Essig mit "buy local", zumindest in meiner Stadt. Und second hand, wovon eine Freundin immer schwärmt, sehe ich bei der kurzen Lebensdauer von Hosen nicht ein.
Ja, denn, erst habe ich munter so durchgeguckt. Bis mir dann aufging, ich sollte mal in die Grössentabelle schauen. Ich habe Maß genommen. Mit dem Ergebnis, dass ich erschrak, wie dick ich denn sein sollte, was für eine Riesengrösse ich habe sollte. Zwei Grössen grösser. Ich war erstaunt, denn bei dem einen Versender hatte ich schonmal bestellt - ohne in die Grössentabelle zu schauen - und es hatte gepasst.
Dann kam noch der Passformtippgeber hinzu. Ganz nett, dass sie nach Marken gefragt haben, die man sonst so trägt. Meine - keine unbekannten - kannten sie nicht.
Die erste Crux. Die zweite: Hier kam eine Grösse kleiner raus als ich normalerweise trage. Und drei Grössen kleiner als in ihrer Größentabelle. Das widerspricht sich.
Der andere Online-Versender hatte erst gar keine Grössentabelle, aber einen Grössenrechner. Ich gebe meine Maße ein ... und nischt. Er hat nichts ausgespuckt ausser der BH-Grösse und einer viel zu kleinen Schuhgröße. Na, so schlau bin ich auch noch!
Bleibt mir nichts anderes als trial und error.
Violine - abgelegt unter
Leben - 12. Jun, 03:12
Mittlerweile ist es nichts ganz Neues mehr, sondern ein bekanntes Phänomen: Frauen wählen Rechtspopulisten. Doch wieso? Was versprechen sie sich davon? Was spricht sie an?
In der
135. Folge vom Lila Podcast wird das zum Thema gemacht. Zu Gast bei Katrin Rönicke ist Elisa Gutsche von der
Friedrich-Ebert-Stiftung. Diese Friedrich-Ebert-Stiftung hat eine Studie zum Thema herausgebracht, eine Studie, nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern.
Die Studie mit dem Titel "Triumph der Frauen" kann bei der Friedrich-Ebert-Stiftung runtergeladen bzw. auch als Print angefordert werden.
Sehr lesenswert. Ich führe mir das gerade zu Gemüte.
Violine - abgelegt unter
Leben - 21. Mär, 18:49