Rema-Wort und so'n Zeug
Vor vielen Jahren bin ich auf den Begriff "Rema-Wort" gestossen. Ein Rema-Wort ist ein Wort aus der Bibel, das uns zum Nachdenken, Meditieren und so bringt, wenn wir es in der Bibel lesen.
Im Moment nun lese ich das Buch von Anselm Grün und Wunibald Müller Was ist die Seele? (bei Klick auf den Link kann man ein bisschen in dem Buch blättern.)
Da sagt Anselm Grün auf S. 50
Und beim Lesen komme ich in Berührung mit meiner Seele. Da sprechen mich Worte an und dringen in meine Seele. Die Worte bringen mich in Berührung mit eigenen Erfahrungen oder aber mit Stimmungen meiner Seele. So spüre ich beim Lesen meine Seele und bin dankbar für sie.
Mir kommt das so lächerlich vor, extra diesen Terminus "Rema-Wort" zu kreieren, für einen ganz normalen Vorgang. So ziemlich jeder Text kann uns auf diese Art und Weise ansprechen. Der eine mehr, der andere weniger. Und wenn er uns ganz besonders anspricht, dann nennt man das die "Bibel" einer Person, im übertragenen Sinne.
Ich stolpere immer wieder über irgendwelche solche Termini in der, sage ich jetzt mal, christlichen Szene. Mir unverständliches Zeug, das ich nicht hinterfrage, sondern beim Sprecher lasse. Manchmal schlage ich was nach, so wie dieses Rema-Wort (habe ich vor ein paar Jahren nachgeschlagen, deswegen habe ich die Quelle nicht mehr), aber meistens lasse ich es an mir vorbeiziehen.
Ach ja, und dieses Rema-Wort bedeutet dann v.a., dass da Gott zu einem ganz persönlich spricht. (Mit diesen komischen Termini wird oft das Göttliche betont.)
Der Ausdruck, dass da meine Seele angesprochen wird, der gefällt mir besser. Das hört sich gelassener an, nicht so absolut.
Im Moment nun lese ich das Buch von Anselm Grün und Wunibald Müller Was ist die Seele? (bei Klick auf den Link kann man ein bisschen in dem Buch blättern.)
Da sagt Anselm Grün auf S. 50
Und beim Lesen komme ich in Berührung mit meiner Seele. Da sprechen mich Worte an und dringen in meine Seele. Die Worte bringen mich in Berührung mit eigenen Erfahrungen oder aber mit Stimmungen meiner Seele. So spüre ich beim Lesen meine Seele und bin dankbar für sie.
Mir kommt das so lächerlich vor, extra diesen Terminus "Rema-Wort" zu kreieren, für einen ganz normalen Vorgang. So ziemlich jeder Text kann uns auf diese Art und Weise ansprechen. Der eine mehr, der andere weniger. Und wenn er uns ganz besonders anspricht, dann nennt man das die "Bibel" einer Person, im übertragenen Sinne.
Ich stolpere immer wieder über irgendwelche solche Termini in der, sage ich jetzt mal, christlichen Szene. Mir unverständliches Zeug, das ich nicht hinterfrage, sondern beim Sprecher lasse. Manchmal schlage ich was nach, so wie dieses Rema-Wort (habe ich vor ein paar Jahren nachgeschlagen, deswegen habe ich die Quelle nicht mehr), aber meistens lasse ich es an mir vorbeiziehen.
Ach ja, und dieses Rema-Wort bedeutet dann v.a., dass da Gott zu einem ganz persönlich spricht. (Mit diesen komischen Termini wird oft das Göttliche betont.)
Der Ausdruck, dass da meine Seele angesprochen wird, der gefällt mir besser. Das hört sich gelassener an, nicht so absolut.
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
ulf_der_freak (Gast) - 16. Feb, 18:11
Etwas doofe Frage vielleicht, aber gemeint ist nicht ein einzelnes Wort sondern ein Vers?
Violine - 16. Feb, 18:13
Ein Wort, so hat man mir das erklärt. Kann aber auch ein ganzer Vers sein.
ulf_der_freak (Gast) - 16. Feb, 23:47
Hm. Wenn Gott persönlich zu Dir spricht, tut er das dann nicht em ehesten über die Seele?
Violine - 17. Feb, 07:46
Doch, das sage ich auch. Aber man muss ja, finde ich auch, nicht alles religiös verbrämen, sondern kann es dabei lassen, dass man tief berührt wurde.
Nicht nur die Bibel berührt Menschen, auch die BILD-Zeitung berührt Menschen tief.
Und bei manchen Sachen, die in der Bibel stehen, habe ich so meine Zweifel, ob die göttlichen Ursprungs sind. Wie etwa der Tötungsbefehl im AT den Homosexuellen gegenüber.
Weisst was? Das werden hauptsächlich die Fundamentalisten sein, die alles religiös verbrämen und übersteigern. Die sind, finde ich, so weit weg vom Leben, da muss alles Lebendige ziemlich überwältigend für sie wirken. Wenn Du mich fragst.
Vielleicht hört sich das einseitig oder so an, aber ich habe so etwas von genug von dem fundamentalistischen Zeug.
Nicht nur die Bibel berührt Menschen, auch die BILD-Zeitung berührt Menschen tief.
Und bei manchen Sachen, die in der Bibel stehen, habe ich so meine Zweifel, ob die göttlichen Ursprungs sind. Wie etwa der Tötungsbefehl im AT den Homosexuellen gegenüber.
Weisst was? Das werden hauptsächlich die Fundamentalisten sein, die alles religiös verbrämen und übersteigern. Die sind, finde ich, so weit weg vom Leben, da muss alles Lebendige ziemlich überwältigend für sie wirken. Wenn Du mich fragst.
Vielleicht hört sich das einseitig oder so an, aber ich habe so etwas von genug von dem fundamentalistischen Zeug.
ulf_der_freak (Gast) - 17. Feb, 12:44
Ah, verstehe. Sehe ich ähnlich.
Die Bibel wurde von Menschen aufgeschrieben, von Menschen abgeschrieben, von Menschen übersetzt, von Menschen auf jeden Fall auch manipuliert- wer Macht will, dem ist NICHTS heilig.
Nicht nur weil ich Atheist bin wundere ich mich über manches, was Gott angeblich von den Menschen verlangt. Hat ein Gott sowas nötig wie Opfer und so? Und warum nicht mehr heute? etc.pp.
John Lennons Textzeile "God is a concept by which we measure our pain" kennst Du sicherlich. Ich denke (unabhängig von Gottes Esistenz oder nicht, das ist grundsätzlich so), jeder macht sich sein EIGENES Bild von Gott (oder von anderen unerreichbaren Dingen, Promis, Stars). Sein eigenes Bild von der Welt.
Schwierig ist, wenn man sein Hirn abschaltet und sich manipulieren läßt oder den Glauben anderer für Machtzwecke und anderes mißbraucht.
Sollte es einen Gott geben, dann kann jegliches Buch über ihn nur ein Teilaspekt oer gar ein Zerrbild sein. In dem man aber doch vielleicht den Geist erkennen kann und der Dich inspiriert.
Die Bibel wurde von Menschen aufgeschrieben, von Menschen abgeschrieben, von Menschen übersetzt, von Menschen auf jeden Fall auch manipuliert- wer Macht will, dem ist NICHTS heilig.
Nicht nur weil ich Atheist bin wundere ich mich über manches, was Gott angeblich von den Menschen verlangt. Hat ein Gott sowas nötig wie Opfer und so? Und warum nicht mehr heute? etc.pp.
John Lennons Textzeile "God is a concept by which we measure our pain" kennst Du sicherlich. Ich denke (unabhängig von Gottes Esistenz oder nicht, das ist grundsätzlich so), jeder macht sich sein EIGENES Bild von Gott (oder von anderen unerreichbaren Dingen, Promis, Stars). Sein eigenes Bild von der Welt.
Schwierig ist, wenn man sein Hirn abschaltet und sich manipulieren läßt oder den Glauben anderer für Machtzwecke und anderes mißbraucht.
Sollte es einen Gott geben, dann kann jegliches Buch über ihn nur ein Teilaspekt oer gar ein Zerrbild sein. In dem man aber doch vielleicht den Geist erkennen kann und der Dich inspiriert.
Violine - 17. Feb, 14:27
Die Textzeile von John Lennon kannte ich noch nicht (was nichts zu bedeuten hat, weil ich einfach kein Freak bin), danke.
Ja, ich sehe das wie Du.
Übrigens, die Herrnhuter haben anscheinend ein Konzept, nachdem jeder ein Teil der Bibel ist. Wenn einer stirbt, dann wird auf der Beerdigung sozusagen aus seinem Tagebuch (oder was die da haben) vorgelesen. Auf jeden Fall wird des Gestorbenen Leben vorgestellt, als sei es Teil der Bibel.
Ich habe das in einem Buch gelesen, und hier in meinem Blog habe ich mal was zum Herrnhuter Bibelverständnis geschrieben.
Die Bibel ist danach rein menschlich, mit allen Dummheiten, Fehler und Irrungen und Wirrungen des Menschen. Die Bibel sei als "work in progress" zu betrachten.
Ja, ich sehe das wie Du.
Übrigens, die Herrnhuter haben anscheinend ein Konzept, nachdem jeder ein Teil der Bibel ist. Wenn einer stirbt, dann wird auf der Beerdigung sozusagen aus seinem Tagebuch (oder was die da haben) vorgelesen. Auf jeden Fall wird des Gestorbenen Leben vorgestellt, als sei es Teil der Bibel.
Ich habe das in einem Buch gelesen, und hier in meinem Blog habe ich mal was zum Herrnhuter Bibelverständnis geschrieben.
Die Bibel ist danach rein menschlich, mit allen Dummheiten, Fehler und Irrungen und Wirrungen des Menschen. Die Bibel sei als "work in progress" zu betrachten.
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