Musik

Samstag, 19. Mai 2012

Die Schwierigkeiten beim Üben

Das Üben der Orchesterliteratur hat so seine Tücken. Das einsame Üben bei sich daheim.

Übt man irgendwelche Passagen, bis sie sitzen, so klappen sie im Orchester bestimmt nicht mehr. Frust.
Und überhaupt: Die Passagen erstmal zu üben. Im Orchester hat man eine völlig andere Konzentration. Und alle anderen Stimmen sind auch da, mit Antworten, Parallel- und Gegenläufigkeiten und allem. Das fehlt daheim. Das macht das Üben sehr schwer. Ich denke, deswegen klappt auch daheim gut Einstudiertes im Orchester überhaupt nicht. Weil das ein völlig anderes Feeling ist.

Mal sehen, was ich in Zukunft übemässig so drehen kann, um auch daheim was machen zu können. Üben für nichts und wieder nichts bringt's ja auch nicht.

Dienstag, 13. März 2012

eine CD von Reinhard Mey

Letztens habe ich mir eine CD von Reinhard Mey gekauft. Weil mir das Lied Wie vor Jahr und Tag so im Kopf rumging. Und ich's auf Youtube nicht im Original gefunden habe, nur Coverversionen, und die wollte ich nicht.
Ich war einfach so im Plattenladen, zum Rumschnuppern. Da habe ich ein Schild "Reinhard Mey" gesehen und neugierigkeitshalber geguckt. Und die CD mit seinen 20 erfolgreichsten Liedern gefunden, die sehr günstig war. (Wichtig: günstig.)

Daheim habe ich sie eingelegt. Und festgestellt, dass Meys Musik mehr ist als nur der Inhalt seiner Texte. Es ist sehr schöne Musik, gut arrangiert, meist französisch angehaucht. Und wieso Dieter Thomas Kuhn darauf zurückgegriffen hat (mit "Über den Wolken"), das verstehe ich nicht. Schlager ist was anderes, und eigentlich hat Kuhn auf die Schlager zurückgegriffen. Das einzige, was dieses Stück mit Schlager gemeinsam hat, ist, dass eine Stimmung beschrieben wird. Aber von Plattheit oder von kurzgriffigen Beschreibungen bei Mey keine Spur.

Und schön ist's mal nicht übersetzen zu müssen, alles zu verstehen. Wundersam, wie er die Texte zusammenbringt. Die sind so griffig. Wie macht man das, wenn sich's reimen soll? Eine Gabe, die ich nie besessen habe.

Vor Jahren, in meiner Kindheit, lief viel Mey im Radio. Halbherzig habe ich hingehört. Es war irgendwie selbstverständlich, dass seine Lieder aus dem Radio tönten. Und heute höre ich sie mit anderen Ohren.

Sonntag, 18. Dezember 2011

"It's for therapy!"

Das ist der Ausspruch einer englischen Klavierlehrerin, die auch Gäste aufnahm. Leute, die für kurze Zeit im Land waren zu Sprachstudien, Praktikum und ähnliches.
Musikerin ist sie und hat einen Opernsänger als Sohn, der durch die ganze Welt tingelt. Wie gesagt, sie gibt Klavierunterricht. Über einen ihren Schüler sagte sie, dass er von Musik nichts verstünde, aber "It's for therapy!".

Unter den Musikern bzw. Musiklehrern können ware Menschenfreunde sein.

Eine Freundin von mir, die es in ihrer Psychose vor etlichen Jahren schwer zerpflückt hat (kann man nur froh sein, wenn einem selbst so etwas nicht passiert) und die langsam - wirklich langsam - wieder auf die Beine kommt, hat so einen ähnlichen Klavierlehrer. Das muss nicht nur ein musikalischer Mensch sein, sondern auch ein sehr netter und feinfühliger.
Was sie mir alles von ihm erzählt! Wie er ihr Mut macht und alles, wie er wirklich feinfühlig auf ihre Schwächen eingeht. Es baut sie jedesmal auf. Sie meinte zu mir, sie sei nach der Stunde jedesmal wie verzaubert.
In mich reinschmunzeln muss ich aber immer, wenn sie mir erzählt, dass sie ihm nicht sagt, dass sie krank ist. Denn: Man merkt es ihr an. Der langsame Schritt, die gebeugte Gestalt, die Haare, die immer sehr lange brauchen, bis sie wieder gefärbt werden und so weiter und so fort. Da gibt es nichts zu verstecken.

Im Unterschied zum Beispiel eingangs ist sie sehr musikalisch, aber wie auch am Eingangsbeispiel ist die Musik etwas, was ihr sehr gut tut. Und ihr Lehrer engagiert sich sehr gerne.

Das ist das, was Musik und Musikunterricht abseits der Eitelkeiten leisten kann: Eine Art Therapie oder Wellness oder Wohlfühlprogramm für den, der Musik macht. Und für den Musiklehrer Stunden, die sich wirklich lohnen, weil es Sinn macht, dem Schüler damit ein Stück Lebensqualität zu schenken.

Montag, 12. Dezember 2011

tolles Lob bekommen

Zur Zeit laufen bei uns im Orchester ja die Probedirigate. Leider ist unser Konzertmeister nicht da. Er kann nicht, ist verplant, weil er nicht wusste, dass es einen Dirigentenwechsel geben wird. Das kam so kurzfristig.

Und weil der also nicht da ist, bin ich ein Pult nach vorne gerutscht. Auf seinen Platz. Nun bin also ich die Interimskonzertmeisterin.

Und habe von dem heutigen Dirigenten ein tolles Lob bekommen. Ich sei eine gute Konzertmeisterin, sagte er. Und meinte das voll ehrlich und überhaupt nicht schleimig.

Oh, ich freu mich wie Bolle! Das Lob tut mir gut.

Denn wer meinen Werdegang kennt, der weiss, dass das nicht selbstverständlich ist. Erstens bin ich sowieso keine aufdringliche Spielerin. Und zweitens bin ich mit meinen Geigenlehrern (das waren Mutter und Sohn und im Orchester der Vater als Dirigent) nie klar gekommen. Als Konsequenz: Ich habe nichts zum Vorspielen. Weil ich mit denen einfach nicht konnte.
Und dadurch weiss ich auch nicht so recht, wo ich stehe.

Da ist so ein Lob echt toll.

Ich dachte, wenn ich mal Geigenunterricht nehme, dann kann ich eine gute Konzertmeisterin sein. Aber nun so, ohne Unterricht.

Echt, ich freue mich.

Samstag, 26. November 2011

viereinhalb Stunden

Viereinhalb Stunden hat die Generalprobe gestern gedauert, habe ich heute gehört (ich bin früher gegangen, weil ich nicht mehr konnte). Von 17.00 Uhr bis 21.30 Uhr.

Langsam frage ich mich, ob das nicht über die Kante geplumpst ist. Bringen tut dieser Marathon nichts. Ob der neue Job für unseren Dirigenten nicht ein mords Stress ist, der ihn irgendwie ungesund puscht? Irgendwas ausgelöst hat, was auch immer?

Erfahren werde ich es nie. Ungewöhnlich finde ich das aber allerdings für eine Generalprobe.
Andererseits lernt man über Menschen nie aus.

Freitag, 25. November 2011

im Rucksack

Heute Generalprobe gehabt. Samt dem Chor. Aufgebaut war schon. Der Chor war beim Einsingen. Währenddessen hat das Orchester schon mal Platz genommen.
Leider war einer der Orchestersitze durch den Krempel des Dirigenten belegt. Jacke und v.a. Rucksack, der aus allen Nähten platzte.

Ein Geiger - ein Mann, wohlgemerkt - hat den Rucksack hochgehoben und an einen anderen Platz, den richtigen, gestellt. Der Geiger hat sich schwer getan.

Daraufhin meinte eine Cellistin, in dem Rucksack sei des Dirigenten ganze Musikalität!

Ich musste gut lachen, denn wirklich musikalisch ist das nicht, was der mit uns (und auch dem Chor) abgezogen hatte.

gute Lösung

Heute in der Generalprobe hat unsere Dirigent verkündet: Dass er geht! Dass das Konzert am Sonntag seine Abschiedsvorstellung wird!

Yeah, yeah, yeah! Juppdidu!

Und zwar wird er Kapellmeister am Staatsttheater Halle. Ha! Deswegen hat er doch so überzogen! Echt, der hat uns nur noch verheizt.
Heute habe ich seinen Chor erlebt. Unmöglich, was er denen alles beibringen will. Die Stimmen haben keine Zeit mehr zu reifen. Peter macht alles mit Technik nieder. Puh! Ich empfinde ihn im Chor sogar als noch schlimmer als bei uns im Orchester.

Und der Nachfolger? Es wird Probedirigate geben. Das Orchester entscheidet dann.

Montag, 14. November 2011

Abstimmung mit den Füssen

Meine Pultnachbarin und ich haben heute beschlossen, mal in meinem alten Orchester nachzufragen, ob wir da willkommen sind.

Juppdidu, das ist nämlich ein Dirigent, der es nicht nur fachlich drauf hat, sondern auch menschlich vollkommen in Ordnung ist.

Juppdidu, die Mail habe ich gerade abgeschickt.

Mittwoch, 9. November 2011

effektiv arbeiten

"Effektiv". Das ist das Motto unseres Dirigenten. Jede einzelne Minute der Probe muss effektiv genutzt sein. Ein Räuspern aus dem Orchester (etwas übertrieben gesagt), und er hält die Luft an, schweigt, gibt nichts mehr von sich, wartet, bis wieder Ruhe ist, und macht dann hochkonzentriert weiter.

Im Regelfall bin ich hinterher platt. Letzten Montag dagegen habe ich es schon geschafft, mich besser abzugrenzen und war am Ende dafür überdreht. Auch keine Lösung. Und ich habe gemerkt, dass ich überhaupt nicht zuhöre, wenn er etwas erklärt, irgendwelche Spielanweisungen gibt.
Für derart Hochkonzentriertes bin ich nicht gemacht, ich seile mich da automatisch ab. Ich bin kein Freak und werde auch nie einer sein (auch wenn ich den Nick "Violine" bzw. "FrauVioline" habe).

Es sind noch mehr unzufrieden, noch mehr denken, dass es so nicht weitergehen kann. Wobei der Aufhänger dabei eigentlich ist, dass seine Proben einfach anstrengend sind, und zwar die Art zu proben.
Das hängt an ihm selbst, er selbst ist dauernd so angestrengt. Ich habe den Eindruck, er hat Angst davor, auf Menschen einzugehen, und umgeht das - mit viel Aufwand (und ohne an die eigentliche Sache zu gehen) - intellektuell. Da muss dann eben eine Probe "effektiv" sein.

Mal sehen, wie es weitergeht. Ende November steht das Konzert an. Es wird ein Fiasko werden, weil er sich in der Auswahl der Stücke sehr vergaloppiert hat. Wir sind noch längst nicht auftrittsreif.
Nun gut, muss er das eben ausbaden. Recht geschieht es ihm.

Samstag, 5. November 2011

am Radio kleben

Ich habe mir in meinem ganzen Leben noch nie ein Stück in einer von diesen Wunschmusiksendungen im Radio gewünscht. Ich hatte das nie so richtig verstanden (also, wozu das gut ist), aber jetzt habe ich gerade einen Ohrwurm, den ich selbst nicht auf CD habe, den ich auf youtube wegen der GEMA nicht kriege, den ich aber gerne hören würde.
Also habe ich mir das Dinge gewünscht. Und wisst Ihr was? Man klebt einfach nur noch vor dem Radio und traut sich nicht mehr weg.

Das nennt sich Hörerbindung.

Eine dreiviertel Stunde später:
Die Sendung ist rum und das Stück kam nicht. Ich wünsch mir nie wieder eins.

Suche

 

Herzensdinge

Hier stand mal was zu Liebe und Verliebtheit. Jetzt hat es sich doch überlebt.

*-*-*-*-*-*-*-*-*

Und hier noch meine Buchliste, was man mir so bei Amazon und Co kaufen kann.

*-*-*-*-*-*-*-*-*

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