Weissglut
Seit längerem setze ich mich ja schon mit den Spuren der Nazi-Vergangenheit in der Seele auseinander. Ein echtes Tabuthema und ich werde auch erst so nach und nach damit vertraut.
Habe mal wieder darüber nachgedacht, weil mir ein Fall von "Führer befiehl, wir folgen Dir" untergekommen ist.
Damit kann ich nicht. Absolut untragbar. Nicht, weil es Nazi-Zeug ist (das weiss ich nicht, ob da der Widerständler in mir mitschwingt), sondern weil es einfach nicht tragfähig und nicht lebenswert ist. Es wird immer nur in den Untergang führen. Für alle Seiten.
Nun ist es so, dass ich Leute mit einer solchen Haltung immer zur Weissglut treibe. Mir war nicht klar, woran das liegt, jetzt bin ich draufgekommen: Am Gärtnern.
Nazis gärtnern, rupfen das Unkraut in der Gesellschaft aus und formen diese absolut. (Und wollen absolute Unterwerfung.)
Nun, an mir scheitern sie, das packen sie nicht. Die Folge ist Weissglut.
Nun, wie gesagt, ich weiss nicht, in wie weit in mir Widerständliches ist. (Ich denke ja auch, dass es sehr schwer war, in den damaligen Zeiten Widerstand zu leisten. Sich der allumfassenden Propaganda zu entziehen, den Repressalien und so.) Aber ich verstehe dieses Gärtnern einfach nicht. (Wobei ich auch nicht weiss, in wie weit ich das möglicherweise selbst in mir habe.) Aber ich brauche es einfach von meinen Mitmenschen, dass sie selbst denken, ihren eigenen Beitrag, ihre eigene Perspektive bringen. Wie kann ich da Unkraut rupfen?
Habe mal wieder darüber nachgedacht, weil mir ein Fall von "Führer befiehl, wir folgen Dir" untergekommen ist.
Damit kann ich nicht. Absolut untragbar. Nicht, weil es Nazi-Zeug ist (das weiss ich nicht, ob da der Widerständler in mir mitschwingt), sondern weil es einfach nicht tragfähig und nicht lebenswert ist. Es wird immer nur in den Untergang führen. Für alle Seiten.
Nun ist es so, dass ich Leute mit einer solchen Haltung immer zur Weissglut treibe. Mir war nicht klar, woran das liegt, jetzt bin ich draufgekommen: Am Gärtnern.
Nazis gärtnern, rupfen das Unkraut in der Gesellschaft aus und formen diese absolut. (Und wollen absolute Unterwerfung.)
Nun, an mir scheitern sie, das packen sie nicht. Die Folge ist Weissglut.
Nun, wie gesagt, ich weiss nicht, in wie weit in mir Widerständliches ist. (Ich denke ja auch, dass es sehr schwer war, in den damaligen Zeiten Widerstand zu leisten. Sich der allumfassenden Propaganda zu entziehen, den Repressalien und so.) Aber ich verstehe dieses Gärtnern einfach nicht. (Wobei ich auch nicht weiss, in wie weit ich das möglicherweise selbst in mir habe.) Aber ich brauche es einfach von meinen Mitmenschen, dass sie selbst denken, ihren eigenen Beitrag, ihre eigene Perspektive bringen. Wie kann ich da Unkraut rupfen?
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Herr John (Gast) - 16. Apr, 09:54
Ha. Ich weiß schon warum wir einen Peter Lustig Garten haben.
lach, Herr Unkraut-John :-)
lach, Herr Unkraut-John :-)
Violine - 16. Apr, 11:44
Ja, ich mag Euch ja wirklich sehr gern, Ihr Unkrautzüchter!
Der Ausdruck Gärtnern stammt übrigens nicht von mir, das habe ich in Büchern von Jürgen Müller-Hohagen gelesen und auch bei Karen Armstrong. Ist wohl ein Begriff in der Fachwelt.
Der Ausdruck Gärtnern stammt übrigens nicht von mir, das habe ich in Büchern von Jürgen Müller-Hohagen gelesen und auch bei Karen Armstrong. Ist wohl ein Begriff in der Fachwelt.
Claudia Sperlich (Gast) - 16. Apr, 18:55
Die Metapher mag ich nicht!
Gärtnern - das hat für mich viel mit Liebe, Sorgfalt und Arterhaltung zu tun. Und nichts mit Unbarmherzigkeit und Engstirnigkeit.
Violine - 16. Apr, 20:44
Du gärtnerst ja auch auf eine ganz andere Art. Wie Du sagst, mit Liebe und Sorgfalt.
Wer diese Metapher aufgebracht hat, weiss ich nicht. Dazu müsste ich erst das Buch ausleihen in der Stadtbücherei (wenn es denn nicht gerade verliehen ist), nach der Stelle fahnden und hoffen, dass da irgendwo eine Quellenangabe ist. Aber ich fürchte, dieses Verhalten von den Nazis wird allgemein in der Fachwelt so bezeichnet.
Vielleicht kann ich es auch nicht richtig rüberbringen, denn man kann so und so gärtnern.
Als ich es gelesen habe, kamen mir die feinsäuberlich gestutzten und getrimmten Parks in den Sinn, wo eigentlich nichts mehr natürlich ist. Und das ist ganz weit entfernt von Deinem Gärtnern. Du lebst mit der Natur und liebst sie, das andere Gärtnern aber, das ist die Natur bezwingen und ihr etwas aufzwingen.
Wer diese Metapher aufgebracht hat, weiss ich nicht. Dazu müsste ich erst das Buch ausleihen in der Stadtbücherei (wenn es denn nicht gerade verliehen ist), nach der Stelle fahnden und hoffen, dass da irgendwo eine Quellenangabe ist. Aber ich fürchte, dieses Verhalten von den Nazis wird allgemein in der Fachwelt so bezeichnet.
Vielleicht kann ich es auch nicht richtig rüberbringen, denn man kann so und so gärtnern.
Als ich es gelesen habe, kamen mir die feinsäuberlich gestutzten und getrimmten Parks in den Sinn, wo eigentlich nichts mehr natürlich ist. Und das ist ganz weit entfernt von Deinem Gärtnern. Du lebst mit der Natur und liebst sie, das andere Gärtnern aber, das ist die Natur bezwingen und ihr etwas aufzwingen.
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