Umfrage zum Handwerk des Schriftstellerns
Via open mike
Das Börsenblatt macht eine kurze Umfrage dazu, ob es gut ist, die Schriftstellerei zu erlernen, um ein Schriftsteller zu sein.
Es gibt zwei Punkte, die man auswählen kann. Der zweite ist lustig. Da kann man ankreuzen, das Handwerk der Schriftstellerei zu erlernen sei nicht gut, denn es gäbe bereits genug Bücher, die einfach nur gutes Handwerk seien.
Ha! Das im Land der Dichter und Denker, in dem eigentlich der Mythos vom Naturgenie, das nichts zu lernen habe, in den Künsten und v.a. beim Schriftstellern umgeht!
Und überhaupt, was spricht denn gegen gutes Handwerk?
Das Börsenblatt macht eine kurze Umfrage dazu, ob es gut ist, die Schriftstellerei zu erlernen, um ein Schriftsteller zu sein.
Es gibt zwei Punkte, die man auswählen kann. Der zweite ist lustig. Da kann man ankreuzen, das Handwerk der Schriftstellerei zu erlernen sei nicht gut, denn es gäbe bereits genug Bücher, die einfach nur gutes Handwerk seien.
Ha! Das im Land der Dichter und Denker, in dem eigentlich der Mythos vom Naturgenie, das nichts zu lernen habe, in den Künsten und v.a. beim Schriftstellern umgeht!
Und überhaupt, was spricht denn gegen gutes Handwerk?
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
verena (Gast) - 4. Mär, 19:43
künstlermythos
die frage ist, WAS man da lernen würde.
ich war ja an einer kunsthochschule. "handwerk" und "techniken" kommen dort wenig vor. dennoch ist es eine ausbildung. aber eben eine, bei der es mehr um: reflektion geht; um wahrnehmung; um auseinandersetzung. also eher "techniken", die sich nur schwer quantifizieren lassen.
gutes handwerk kann eine gute grundlage sein; "kunst" geht halt darüber hinaus, bzw. hat andere ziele/schwerpunkte.
das mit dem "künstler-genie" geht mir aber auch schon die längste zeit auf den geist. das ist so ein ganz alter, sehr konservativer mythos, auch eher "männlich" konnotiert. als ob da vom himmel die inspiration viele, völlig autark. das ist meines erachtens völliger unsinn. im bereich der "bildenden kunst" ist dieser mythos aber noch recht verbreitet, wie ich meine. deswegen wird auch das einzelkämpfertum so hochgehalten :-/
ich war ja an einer kunsthochschule. "handwerk" und "techniken" kommen dort wenig vor. dennoch ist es eine ausbildung. aber eben eine, bei der es mehr um: reflektion geht; um wahrnehmung; um auseinandersetzung. also eher "techniken", die sich nur schwer quantifizieren lassen.
gutes handwerk kann eine gute grundlage sein; "kunst" geht halt darüber hinaus, bzw. hat andere ziele/schwerpunkte.
das mit dem "künstler-genie" geht mir aber auch schon die längste zeit auf den geist. das ist so ein ganz alter, sehr konservativer mythos, auch eher "männlich" konnotiert. als ob da vom himmel die inspiration viele, völlig autark. das ist meines erachtens völliger unsinn. im bereich der "bildenden kunst" ist dieser mythos aber noch recht verbreitet, wie ich meine. deswegen wird auch das einzelkämpfertum so hochgehalten :-/
Violine - 5. Mär, 08:07
Danke, Verena.
Ich habe die letzten zwei Jahre zwei Schreibkurse gemacht. Sie waren grundverschieden. Ich hätte gerne einen gehabt, wo sozusagen das Auge geschult wird und so. Das war der zweite. Vom ersten war ich enttäuscht. Das war reines Handwerk, ohne Gefühl.
Für einen Roman der mittleren Unterhaltung würde gutes Handwerk mit ausreichend Gefühl reichen. (Meine Güte, wenn ich sehe, was sich auch von mir geschätzte Personen an Büchern reinziehen, da ist diese Anforderung schon fast überdimensioniert.)
Das Einzelkämpfertum finde ich nicht gut. Ja, der ausserhalb der Gesellschaft stehende Künstler, aber ich halte das für schädlich.
Ich habe die letzten zwei Jahre zwei Schreibkurse gemacht. Sie waren grundverschieden. Ich hätte gerne einen gehabt, wo sozusagen das Auge geschult wird und so. Das war der zweite. Vom ersten war ich enttäuscht. Das war reines Handwerk, ohne Gefühl.
Für einen Roman der mittleren Unterhaltung würde gutes Handwerk mit ausreichend Gefühl reichen. (Meine Güte, wenn ich sehe, was sich auch von mir geschätzte Personen an Büchern reinziehen, da ist diese Anforderung schon fast überdimensioniert.)
Das Einzelkämpfertum finde ich nicht gut. Ja, der ausserhalb der Gesellschaft stehende Künstler, aber ich halte das für schädlich.
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