Empathie kann auch schädlich sein
Das habe ich im März-Heft der Psychologie heute gelesen. Der Titel des Artikels, auf den ich gerade verlinkt habe, ist auch schon so verräterisch: "Wir waren alle ein wenig berauscht vom eigenen Mitgefühl".
Ja, die Mitfühlenden berauschen sich auch wohl. Doch "postfaktisch" und "fake news" gibt es nicht erst seit Trump, das ist nicht sein Phänomen. Ich habe schon viel drunter gelitten. Meine Mutter redete bei diesem Phänomen von den "verlogenen Einflüsterungen Dritter". Ganz klar hat sie meinen Vater gemeint, der die Scheidung nie verwunden hatte, sehr schwer darunter litt, aber nie für sich in Betracht zog, sich professionelle Hilfe zu holen, damit er den Verlust verarbeitete. Lieber der geschiedenen Frau, der Familie, das Leben schwer machen. Treffend sagte meine Mami auch "Die Freunde meiner Feinde können meine Freunde nicht sein".
Weil Freunde oft empathisch reagieren, was aber einen Konflikt erheblich verschärft (siehe auch Psychologie-heute-Artikel). Nirgendwo ist da Konstruktivität in Sicht, geschweige denn eine Problemlösung. Es wird zwar so getan, als würde eine Problemlösung erwartet, doch es wird eben nur so getan. Mein Vater - ich nehme jetzt mal ihn als Beispiel - durfte sich in Aufmerksamkeit suhlen, was er gerne gemacht hat, durfte sich in den Mittelpunkt spielen. Doch gelöst war davon nichts. Weit entfernt davon.
Wenn sehr viel mehr Menschen klar wäre (es gibt sie, es sind nicht die lauten Menschen), dass Probleme Arbeit sind, wenn sie sich trauen würden, sich die eigene Meinung zu bilden, dann gäbe es derartige Konflikte nicht in der Masse. V.a. nicht in dieser Verschärfung.
Ihr habt es gelesen, wie meine Schägerin ein paar Artikel vorher (kurz vor Weihnachten) in einem Kommentar völlig ausgerastet ist. Ich nehme an, das war mitgefühlsschwanger mit der Lebensgefährtin meines Vaters (auch mit ihm selbst), nur sind deren Lebenslösungen und -strategien eben nicht die meinen (erstens weil ich ein anderer Mensch bin, zweitens weil diese "Lösungen" und "Strategien" für mich nicht tragbar waren und sind). Es ist auch klar, dass es für sie als Aussenstehende nichts bringen kann, sich einzumischen (ich weiss nicht, was bei ihr alles los ist, ich kenne sie kaum, kann da praktisch nichts sagen). Ihr ist es nicht klar, und so wie sie gibt es viele Leute.
Auch in einem anderen Fall, in dem es in der Mitte des Konflikts ein geistlicher Kampf ist (so sehe ich das), gibt es solche Leute. Ich habe hier in dem Blog nie darüber berichtet und werde es weiterhin nicht tun. Doch so viel kann ich sagen, dass einer der Menschen, der da in der Mitte steht, ein Mensch ist, der sich sehr für das Gesunde, Konstruktive im Leben einsetzt. Als hätte er eine Art Radar dafür. (Ganz anderer Typ als mein Vater.) Den Rest drumrum, der empathisch, aber nicht konstruktiv reagiert, sehe ich mindestens als Schmarotzer, wenn nicht schlimmeres. Für den einen Menschen in der Mitte, den mit dem Radar, sind sie Quälgeister (bis das Blut spritzt), denn er möchte wissen, was tatsächlich ist, nicht gefühlt, eingebildet, phantasiert. Mit Realitäten kommt er zurecht, aber nicht mit diesen Schmarotzern.
Empathie kann regelrecht Terror sein, und ist es oft genug.
Probleme sind Arbeit. Entweder man macht sie sich, oder man hält sich ganz raus. Beides bewusst. Doch nicht interpretieren, phantasieren und damit quälen.
Nachtrag:
Hu, da ist es aber aus mir rausgebrochen!
Ja, die Mitfühlenden berauschen sich auch wohl. Doch "postfaktisch" und "fake news" gibt es nicht erst seit Trump, das ist nicht sein Phänomen. Ich habe schon viel drunter gelitten. Meine Mutter redete bei diesem Phänomen von den "verlogenen Einflüsterungen Dritter". Ganz klar hat sie meinen Vater gemeint, der die Scheidung nie verwunden hatte, sehr schwer darunter litt, aber nie für sich in Betracht zog, sich professionelle Hilfe zu holen, damit er den Verlust verarbeitete. Lieber der geschiedenen Frau, der Familie, das Leben schwer machen. Treffend sagte meine Mami auch "Die Freunde meiner Feinde können meine Freunde nicht sein".
Weil Freunde oft empathisch reagieren, was aber einen Konflikt erheblich verschärft (siehe auch Psychologie-heute-Artikel). Nirgendwo ist da Konstruktivität in Sicht, geschweige denn eine Problemlösung. Es wird zwar so getan, als würde eine Problemlösung erwartet, doch es wird eben nur so getan. Mein Vater - ich nehme jetzt mal ihn als Beispiel - durfte sich in Aufmerksamkeit suhlen, was er gerne gemacht hat, durfte sich in den Mittelpunkt spielen. Doch gelöst war davon nichts. Weit entfernt davon.
Wenn sehr viel mehr Menschen klar wäre (es gibt sie, es sind nicht die lauten Menschen), dass Probleme Arbeit sind, wenn sie sich trauen würden, sich die eigene Meinung zu bilden, dann gäbe es derartige Konflikte nicht in der Masse. V.a. nicht in dieser Verschärfung.
Ihr habt es gelesen, wie meine Schägerin ein paar Artikel vorher (kurz vor Weihnachten) in einem Kommentar völlig ausgerastet ist. Ich nehme an, das war mitgefühlsschwanger mit der Lebensgefährtin meines Vaters (auch mit ihm selbst), nur sind deren Lebenslösungen und -strategien eben nicht die meinen (erstens weil ich ein anderer Mensch bin, zweitens weil diese "Lösungen" und "Strategien" für mich nicht tragbar waren und sind). Es ist auch klar, dass es für sie als Aussenstehende nichts bringen kann, sich einzumischen (ich weiss nicht, was bei ihr alles los ist, ich kenne sie kaum, kann da praktisch nichts sagen). Ihr ist es nicht klar, und so wie sie gibt es viele Leute.
Auch in einem anderen Fall, in dem es in der Mitte des Konflikts ein geistlicher Kampf ist (so sehe ich das), gibt es solche Leute. Ich habe hier in dem Blog nie darüber berichtet und werde es weiterhin nicht tun. Doch so viel kann ich sagen, dass einer der Menschen, der da in der Mitte steht, ein Mensch ist, der sich sehr für das Gesunde, Konstruktive im Leben einsetzt. Als hätte er eine Art Radar dafür. (Ganz anderer Typ als mein Vater.) Den Rest drumrum, der empathisch, aber nicht konstruktiv reagiert, sehe ich mindestens als Schmarotzer, wenn nicht schlimmeres. Für den einen Menschen in der Mitte, den mit dem Radar, sind sie Quälgeister (bis das Blut spritzt), denn er möchte wissen, was tatsächlich ist, nicht gefühlt, eingebildet, phantasiert. Mit Realitäten kommt er zurecht, aber nicht mit diesen Schmarotzern.
Empathie kann regelrecht Terror sein, und ist es oft genug.
Probleme sind Arbeit. Entweder man macht sie sich, oder man hält sich ganz raus. Beides bewusst. Doch nicht interpretieren, phantasieren und damit quälen.
Nachtrag:
Hu, da ist es aber aus mir rausgebrochen!
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