ein Buchschatz
Ich habe heute einen Buchschatz ausgegraben, nun muss ich mich daran gütlich tun. Herr John war die Schatzkarte (in den Kommentaren). Auf seine Empfehlung hin habe ich ihn in der Stadtbücherei ausgeliehen.
Es ist "Der Prozess und Tod Jesu aus jüdischer Sicht" von Chaim Cohn.
Im Vorwort zur deutschsprachigen Ausgabe (ich habe das Exemplar des Jüdischen Verlags, erste Auflage 1997) auf S. 7 steht:
Als 1948 der Staat Israel gegründet und sein oberster Gerichtshof geschaffen wurde, gingen Petitionen ein, in denen das Gericht ersucht wurde, als allererste seiner Tätigkeiten den Prozess Jesu Christi wiederaufzunehmen, um den tragischen Justizirrtum zu bereinigen, den unser "unmittelbarer Vorgänger", der Sanhedrin, an Jesu begangen habe.
Der Autor kümmerte sich auf Bitte des Präsidenten des Gerichts, Moshe Smoira, um diese Petitionen (sie wurden mangels rechtlicher Zuständigkeit zurückgewiesen). Er setzte sich fast 20 Jahre lang "abendlich-nächtlich" intensiv mit diesem Thema auseinander. Heraus kam dieses Buch. Er in hebräisch, dann auf englisch, dann auf deutsch.
Herr John meinte, viele Rabbis griffen darauf zurück.
Und das werde ich nun auch tun.
Es ist "Der Prozess und Tod Jesu aus jüdischer Sicht" von Chaim Cohn.
Im Vorwort zur deutschsprachigen Ausgabe (ich habe das Exemplar des Jüdischen Verlags, erste Auflage 1997) auf S. 7 steht:
Als 1948 der Staat Israel gegründet und sein oberster Gerichtshof geschaffen wurde, gingen Petitionen ein, in denen das Gericht ersucht wurde, als allererste seiner Tätigkeiten den Prozess Jesu Christi wiederaufzunehmen, um den tragischen Justizirrtum zu bereinigen, den unser "unmittelbarer Vorgänger", der Sanhedrin, an Jesu begangen habe.
Der Autor kümmerte sich auf Bitte des Präsidenten des Gerichts, Moshe Smoira, um diese Petitionen (sie wurden mangels rechtlicher Zuständigkeit zurückgewiesen). Er setzte sich fast 20 Jahre lang "abendlich-nächtlich" intensiv mit diesem Thema auseinander. Heraus kam dieses Buch. Er in hebräisch, dann auf englisch, dann auf deutsch.
Herr John meinte, viele Rabbis griffen darauf zurück.
Und das werde ich nun auch tun.
8 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Menachem (Gast) - 26. Aug, 17:37
Willst du auf etwa auf Rabbi umschulen? :) Aber was ich mich wirklich frage, hatten die 1948 keine anderen Sorgen?
Ein wirklich tolles Buch und Highligt aus dieser 48er Zeit ist von Amos Oz: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis, gibt es auch als Hörbuch.
Ein wirklich tolles Buch und Highligt aus dieser 48er Zeit ist von Amos Oz: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis, gibt es auch als Hörbuch.
Violine - 26. Aug, 17:48
Die nächste Buchempfehlung? Wunderbar, danke Menachem.
Diese Petitionen kamen damals zumeist aus protestantischen Kreisen.
Tja, so sind die Leute gestrickt.
Diese Petitionen kamen damals zumeist aus protestantischen Kreisen.
Tja, so sind die Leute gestrickt.
Herr John (Gast) - 26. Aug, 18:34
...
Ich muss da meine Aussage noch mal relativieren, nicht das ein falscher Eindruck entstehen würde Violine. Bis auf wenige Ausnahmen haben sich Rabbiner mit dem Phänomen Jesus Christus nicht beschäftigt. Allerdings wenn ein Rabbi nach dem Verhältnis Jesus-Judentum gefragt wird, das habe ich oft selbst gesehen oder auch so gelesen empfehlen sie das oben genannte Buch.
lg Samson
lg Samson
Violine - 26. Aug, 22:46
Danke für die Klarstellung, Samson.
Aber es ist doch eine gute Referenz, dass Rabbis, sofern sie es brauchen, gerade auf dieses Buch zurückgreifen.
Ist auch vernünftig. Wie soll man es denn besser machen als einer, der sich fast 20 Jahre lang damit aus echtem Interesse - und das ist schon etwas, so lange dabei zu bleiben - beschäftigt hat.
Aber es ist doch eine gute Referenz, dass Rabbis, sofern sie es brauchen, gerade auf dieses Buch zurückgreifen.
Ist auch vernünftig. Wie soll man es denn besser machen als einer, der sich fast 20 Jahre lang damit aus echtem Interesse - und das ist schon etwas, so lange dabei zu bleiben - beschäftigt hat.
piri (Gast) - 27. Aug, 20:23
Dieses Buch würde mich im Moment, und überhaupt, überfordern. Sicherlich ein sehr interessantes Thema, aber mein geistiger Horizont reicht nicht so weit, diese, doch sehr theoretischen Sätze zu verstehen.
Religion ist für mich eine Erfahrung und in zweiter Linie erst Wissenschaft und Lehre. (Oder verstehe ich etwas falsch?)
Religion ist für mich eine Erfahrung und in zweiter Linie erst Wissenschaft und Lehre. (Oder verstehe ich etwas falsch?)
Violine - 27. Aug, 20:47
Du verstehst das schon richtig, Petra.
Aber weil Samson es mir empfohlen hat, habe ich nachgeguckt und mir das Buch ausgeliehen. Und ich bin völlig fasziniert.
Und es geht ja auch nicht um das Christentum, sondern Jesus Christus aus jüdischer Sicht. Bzw. - soweit ich das verstehe (ich bin erst bei der Einleitung - aus rechtswissenschaftlicher Sicht.
Und bis jetzt ist das Buch sehr gut zu lesen.
Aber schön, dass es Dir zumindest so wohl ist, auf Blogbesuche zu gehen. Ich hoffe, Dir geht es einigermassen.
Liebe Grüsse Dir!
Aber weil Samson es mir empfohlen hat, habe ich nachgeguckt und mir das Buch ausgeliehen. Und ich bin völlig fasziniert.
Und es geht ja auch nicht um das Christentum, sondern Jesus Christus aus jüdischer Sicht. Bzw. - soweit ich das verstehe (ich bin erst bei der Einleitung - aus rechtswissenschaftlicher Sicht.
Und bis jetzt ist das Buch sehr gut zu lesen.
Aber schön, dass es Dir zumindest so wohl ist, auf Blogbesuche zu gehen. Ich hoffe, Dir geht es einigermassen.
Liebe Grüsse Dir!
Claudia (Gast) - 29. Aug, 08:33
Das Buch kommt sofort auf meinen virtuellen Bücherstapel (das sind die Bücher, die ich unbedingt noch lesen möchte, aber nicht habe - der Stapel ist mittlerweile ungefähr fünf Stockwerke hoch).
Auch sehr gut zum Thema "Jesus aus jüdischer Sicht": Pinchas Lapide, Er predigte in ihren Synagogen.
Auch sehr gut zum Thema "Jesus aus jüdischer Sicht": Pinchas Lapide, Er predigte in ihren Synagogen.
Violine - 29. Aug, 09:56
Vielen Dank für den Buchtipp, Claudia. Das muss ich unbedingt auch noch lesen. Danke!
Gerade online geguckt und: Der schreibt ja anscheinend ganz viel über die Bibel! Und anscheinend sehr interessant.
Na, den muss ich mir merken.
Gerade online geguckt und: Der schreibt ja anscheinend ganz viel über die Bibel! Und anscheinend sehr interessant.
Na, den muss ich mir merken.
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