emotionale Ansteckung
Die Tage bin ich auf den Begriff der emotionalen Ansteckung gestossen. In einer zwei Jahre alten "Psychologie heute compact" (Heft 34 - wäre ich von der Märzausgabe der Monatszeitschrift nicht so angetan gewesen, hätte ich dieses Heft nie in die Hand genommen). Da steht auf S. 74 gross die Überschrift: " Emotionale Ansteckung: Andere können uns ihre Gefühle aufzwingen". Und dass das besonders Personen beträfe, die sowieso sehr sensibel auf die Befindlichkeiten anderer reagierten.
Interessant! Zur Zeit betrifft mich das nicht so, aber eine Zeit lang war es eine Plage. Wenn da jemand besonders unter innerer Anspannung und Stress stand, hatte sich das auf mich übertragen. Unangenehm. Irgendwann dachte ich mir, dass das vielleicht auch dadurch zustande kam, dass diese Personen an mich adressierten.
So war einer dabei - nennen wir ihn Wolfgang - aus dem es dann schliesslich empört herausplatzte, ich sei so distanziert (dabei bin ich das gar nicht). Ja, der wollte mich als Zweitfreundin (sehe ich sowieso nicht ein).
Der Artikel hat das dann bestätigt, dass bei dieser Übertragung nicht an irgendwen übertragen wird, sondern explizit an das Gegenüber. Da soll was erreicht werden. Es sei eine Gefühlsmanipulation, meist unbewusst, in einem verdeckten Machtspiel in menschlichen Beziehungen.
Begonnen hat der Artikel auf S. 72 mit Beispielen von Zusammenkünften, nach denen man misslicher Stimmung war, ohne zu wissen wieso.
Das fand ich sehr interessant und wollte mehr wissen (deswegen habe ich das Heft kauft). Denn an eine Begebenheit - wiederkehrende Begegnungen mit einer Irene (Name geändert), nach denen ich mich nicht gut fühlte, ohne zu wissen, wieso - kann ich mich noch erinnern. Ich wusste damals nicht, was tun, denn augenscheinlich war doch alles in Ordnung. Sie war keine negative Person. So als Beispiel. Sie betrieb Seelenpflege. Was ein Punkt ist, den ich für Menschen sehr wichtig finde. Nach langer Beobachtung und Nachdenken kam ich zu dem Schluss, dass sie sich von unserer Beziehung was anderes versprache als ich. (Anmerkung: Da haben wir wieder den Punkt Beziehung. Vielleicht sollte ich da aufmerksamer sein, was die Wünsche an eine Beziehung betrifft.)
Ich sehe sie mittlerweile nicht mehr, habe mich gefragt, ob ich hätte deutlich werden sollen. Ich weiss es bis heute nicht. Besser: Ich habe für mich eine Entscheidung getroffen, dass Deutlichkeit wohl eher Unglück bedeuten würde (weil's eine verzwickte Problemlage ist, die dahintersteckt). Ob ich recht damit habe, sei dahingestellt.
Getröstet hat mich, dass in dem Artikel auf S. 72 steht, dass Beobachtung und Aufmerksamkeit hilfreich seien, wenn man sich in/nach Gegenwart einer bestimmten Person unwohl fühle. (Paar Seiten später gibt es auch ein paar Tipps, dem zu begegnen.) Ich bin so eine, die beobachtet lange Zeit. Freut mich, dass das etwas Gutes ist.
Nachdem ich das hier geschrieben habe, sehe ich, wenn ich im Geiste meine Beispiele, an die ich mich erinnere, durchgehe, dass ich auf den Punkt (enge) Beziehung stärker achten sollte, wenn eine derartige Ansteckung vorliegt.
Nachtrag:
Interessant! Zur Zeit betrifft mich das nicht so, aber eine Zeit lang war es eine Plage. Wenn da jemand besonders unter innerer Anspannung und Stress stand, hatte sich das auf mich übertragen. Unangenehm. Irgendwann dachte ich mir, dass das vielleicht auch dadurch zustande kam, dass diese Personen an mich adressierten.
So war einer dabei - nennen wir ihn Wolfgang - aus dem es dann schliesslich empört herausplatzte, ich sei so distanziert (dabei bin ich das gar nicht). Ja, der wollte mich als Zweitfreundin (sehe ich sowieso nicht ein).
Der Artikel hat das dann bestätigt, dass bei dieser Übertragung nicht an irgendwen übertragen wird, sondern explizit an das Gegenüber. Da soll was erreicht werden. Es sei eine Gefühlsmanipulation, meist unbewusst, in einem verdeckten Machtspiel in menschlichen Beziehungen.
Begonnen hat der Artikel auf S. 72 mit Beispielen von Zusammenkünften, nach denen man misslicher Stimmung war, ohne zu wissen wieso.
Das fand ich sehr interessant und wollte mehr wissen (deswegen habe ich das Heft kauft). Denn an eine Begebenheit - wiederkehrende Begegnungen mit einer Irene (Name geändert), nach denen ich mich nicht gut fühlte, ohne zu wissen, wieso - kann ich mich noch erinnern. Ich wusste damals nicht, was tun, denn augenscheinlich war doch alles in Ordnung. Sie war keine negative Person. So als Beispiel. Sie betrieb Seelenpflege. Was ein Punkt ist, den ich für Menschen sehr wichtig finde. Nach langer Beobachtung und Nachdenken kam ich zu dem Schluss, dass sie sich von unserer Beziehung was anderes versprache als ich. (Anmerkung: Da haben wir wieder den Punkt Beziehung. Vielleicht sollte ich da aufmerksamer sein, was die Wünsche an eine Beziehung betrifft.)
Ich sehe sie mittlerweile nicht mehr, habe mich gefragt, ob ich hätte deutlich werden sollen. Ich weiss es bis heute nicht. Besser: Ich habe für mich eine Entscheidung getroffen, dass Deutlichkeit wohl eher Unglück bedeuten würde (weil's eine verzwickte Problemlage ist, die dahintersteckt). Ob ich recht damit habe, sei dahingestellt.
Getröstet hat mich, dass in dem Artikel auf S. 72 steht, dass Beobachtung und Aufmerksamkeit hilfreich seien, wenn man sich in/nach Gegenwart einer bestimmten Person unwohl fühle. (Paar Seiten später gibt es auch ein paar Tipps, dem zu begegnen.) Ich bin so eine, die beobachtet lange Zeit. Freut mich, dass das etwas Gutes ist.
Nachdem ich das hier geschrieben habe, sehe ich, wenn ich im Geiste meine Beispiele, an die ich mich erinnere, durchgehe, dass ich auf den Punkt (enge) Beziehung stärker achten sollte, wenn eine derartige Ansteckung vorliegt.
Nachtrag:
- Das betreffende Heft der "Psychologie heute compact" ist das Heft Nr. 34 aus dem Jahr 2013 mit der Überschrift "Menschenkenntnis"
- Ein Lexikon-Eintrag, der dem entspricht, was in diesem Heft an "emotionaler Ansteckung" besprochen wird.
- Es gibt auch positive emotionale Ansteckung, nur so als Ergänzung.
Violine - abgelegt unter beziehungsweise - 18. Feb, 11:47
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