Die Betroffene wies in ihrem Kommentar darauf hin, dass das Gift durch den Missbraucher sehr, sehr lange im Kopf bleibt.
Ich habe noch so darüber nachgedacht. Kommunikation ist ja
sehr viel mehr als nur das direkt Gesagte. Das direkt Gesagte macht sogar nur einen kleinen Prozentsatz aus.
Also bekommt man auch sehr viel der Haltung, der Einstellung, des Geistes des Täters mit. Und das ist das Gift, das man nur sehr, sehr schwer aus dem Kopf bekommt.
Ich denke, das ist bei allem Negativen so, das sich einem so nachdrücklich aufdrängt. Man erfasst, ob man will oder nicht, die Befindlichkeiten des Gegenübers. Bei einer Missbrauchssituation um so mehr, als es um das eigene Wohl und Wehe geht.
Für mich heisst das konkret, dass mich der desolate Zustand meines Vaters noch lange verfolgen wird. In irgendwelchen Assoziationen wie zum Beispiel heute. Ich habe ein paar
sehr gute Texte (via
Herr John) gelesen, voller Leben, Poesie und all das. Und ich dachte plötzlich an ihn und dachte, er wird das nie erfassen können. Er ist so darin verstrickt, nur irgendwie das Gleichgewicht zu halten, zu demonstrieren, was für ein guter Mensch er ist und zu zeigen, dass er alles im Griff hat. Er wird diese Texte nie geniessen können.