Mein Blogname kommt ja daher, dass ich Geige spiele. Eigentlich wollte ich meinen richtigen Namen für das Blog nehmen, aber das war schon vergeben. In meiner Not habe ich mich auf "Violine" besonnen, und der Titel des Blogs rührt daher, wie ich spiele, nämlich mal schräg und mal schön.
In meiner Stadt spiele ich im vhs-Orchester. Ein nettes, schnuckliges Orchester mit Mitgliedern meist älteren Datums. Das ist mir aber lieber als ein Studentenorchester, denn mir sind Leute lieber mit weiterem Horizont. Da mögen die Studentleins noch so nett sein.
Einmal im Semester - also zweimal im Jahr - haben wir einen Auftritt im
Augustinum, einem noblen Seniorenwohnstift.
Letzten Sonntag war es wieder so weit. Unter der Leitung von Peter Schedding - er hat in Mannheim Chor- und Orchesterdirigieren studiert und ist freischaffender Künstler - haben wir von Mozart die Ouvertüre zum Schauspieldirektor, das Cellokonzert von Schumann und die 6. Sinfonie von Schubert zu Gehör gebracht. Solistin war Sabine Krams aus Frankfurt. Sie ist sehr nett und spielt supergern mit uns. Sie ist sogar zu unserem Probenwochenende gekommen.
Und sie hat nach ihrem Vortrag vor der Pause noch eine Zugabe gegeben.Pianti. Fand ich toll von ihr. Wir haben immer so hochkarätige Solisten, und ich finde es immer schade, wenn das Orchester die Zugabe gibt, und nicht der Solist. Aber sie hat es gemacht.
Und nach der Pause hat sie dann auch beim Schubert mitgespielt. War anscheinend fein, mit ihr zu spielen, denn sie hat dezent gespielt, hat sich nicht aufgedrängt.
Und wie das Konzert war, das erzähle ich am Besten anhand meiner Freundin Feli.
Die Feli hat nicht viel Geld, deswegen lade ich sie immer zur Generalprobe ein (ich selbst finde ja Generalprobe auch viel schöner als Konzert). Feli war völlig fasziniert. Sie meinte, wir hätten uns verbessert, erzählte sie mir sehr angetan.
Am Sonntag dann habe ich so in den Zuschauerraum geguckt, und da sass die Feli dann im Mittelgang. Ich konnte es nicht glauben, denn wie gesagt, Feli hat nicht viel Geld. Die Generalprobe hat ihr so gefallen, dass sie auch zum Konzert gekommen ist. Solistin und Dirigent meinten zu uns, wir hätten richtig musiziert, und Feli hat unser Musizieren so einen Schub gegeben, dass sie jetzt wieder mehr Musik macht, sich nach einer Klarinette umguckt und in ein Orchester gehen will (in unseres geht nicht, weil sie zu unseren Probenterminen nicht kann).
Ja, so war das am Sonntag.