Der Geiger Antoine Morales
Er ist ein Franzose (merkt man deutlich) lebend in Münster, Geiger und Geigenlehrer. Und er hat youtube-Videos, in denen er Tipps zum Geigenspiel gibt mit dem Fokus auf Erwachsenenbildung.
Weil er so lustig wirkt, habe ich ihn abonniert.
Letztens habe ich seit langem ein Video mal wieder bewusst angeguckt. Es ging um die linke Hand. Ich bin doch mit meiner Haltung der linken Hand überhaupt nicht einverstanden. Also, dachte ich, gucke ich mir das Video, das er mir im Abonnement geschickt hat, mal an. Es hat tatsächlich Hand und Fuss. Aber bis ich die Handhaltung ganz umgestellt habe, wird noch einige Zeit vergehen, so viele Jahre falschen Haltens liegen hinter mir. Das geht nicht von heute auf morgen. Doch so schlüssig wie bei ihm habe ich die richtige Handhaltung noch nie verklickert bekommen.
Dadurch angeregt habe ich mir das nächste Video angeguckt, das zur Haltung der rechten Hand. Die ist bei mir eigentlich ganz okay. "Eigentlich", denn auf der A-Saite quietsche ich immer wieder. Kann also doch nicht alles so okay sein. Und prompt hatte er auch hier die guten und anschaulichen Tipps.
Da muss ich öfter reingucken! Nicht zu oft, denn es muss sich alles erst setzen. Zuviel auf einmal tut nicht gut.
Weil er so lustig wirkt, habe ich ihn abonniert.
Letztens habe ich seit langem ein Video mal wieder bewusst angeguckt. Es ging um die linke Hand. Ich bin doch mit meiner Haltung der linken Hand überhaupt nicht einverstanden. Also, dachte ich, gucke ich mir das Video, das er mir im Abonnement geschickt hat, mal an. Es hat tatsächlich Hand und Fuss. Aber bis ich die Handhaltung ganz umgestellt habe, wird noch einige Zeit vergehen, so viele Jahre falschen Haltens liegen hinter mir. Das geht nicht von heute auf morgen. Doch so schlüssig wie bei ihm habe ich die richtige Handhaltung noch nie verklickert bekommen.
Dadurch angeregt habe ich mir das nächste Video angeguckt, das zur Haltung der rechten Hand. Die ist bei mir eigentlich ganz okay. "Eigentlich", denn auf der A-Saite quietsche ich immer wieder. Kann also doch nicht alles so okay sein. Und prompt hatte er auch hier die guten und anschaulichen Tipps.
Da muss ich öfter reingucken! Nicht zu oft, denn es muss sich alles erst setzen. Zuviel auf einmal tut nicht gut.
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steppenhund - 27. Okt, 08:49
Lernen und Üben
Ich kann mir vorstellen, dass bei der Geige die richtige Haltung eine sehr große Rolle spielt. Beim Klavier habe ich aber verschiedene Schulen kennen gelernt, die ganz widersprüchliche Anweisungen geben.
Ein Beispiel: viele berühmte Pianisten spielen mit sehr flachen Fingern. Bei meinem Klavierlehrer habe ich gelernt, "aus der Faust" heraus zu spielen, also die Gelenke sehr stark biegen. Jetzt kommt das Lustige. Als ich eine bestimmte Beethoven-Sonate geübt habe, habe ich mich auch um die Beziehung zwischen Beethoven und den Brunsvik-Schwestern informiert. Da gibt es eine überlieferte Aussage, dass Beethoven der Therese beigebracht hat, die Finger mehr zu biegen.
Fazit: es kommt anscheinend auch sehr viel auf die Handform und die Fingerlänge an, was die richtige Handhaltung angeht, von Körperhaltung einmal ganz abgesehen.
Von Seymour Bernstein (Pianist, Dirigent und Lehrer) gibt es ein Buch "with your own two hands", in dem etwas ganz Wesentliches steht, was vollkommen unabhängig von körperlichen Bevorzugungen "wirkt".
Es geht um das Üben. Er erzählt, wie man das Üben betreiben muss. Nicht als Vorbereitung für einen Auftritt oder für den Effekt, "dass ich es dann besser spielen kann." Er beschreibt, welche Lust das Üben bereiten kann, wenn man es nicht nur als Mittel zum Zweck sondern auch als Beschäftigung mit der Musik ansieht.
Früher habe ich vorzugsweise "geklimpert". Nach der Lektüre des Buches habe ich eine unheimliche Geduld gewonnen. Ich übe an verschiedenen Passagen tagelang und freue mich daran, dass ich plötzlich etwas Neues in dem Stück erkenne. Ich fühle meine Hand mit einer ganz neuen Sensorik und erfasse die Stücke in einer wesentlich gesteigerten Tiefe. Auf einmal entdecke ich, dass in einer bestimmten Schubert-Sonate fast vier Fünftel in pp zu spielen sind, obwohl sie so energisch anfängt. Plötzlich entdecke ich, dass es auch ppp-Bezeichnungen gibt. Die waren immer schon da, aber ich habe sie früher überlesen.
Es kann ganz wesentlich und Augen öffnend sein, wenn man entsprechende Lehrvideos sieht. Es kann einen Sprung in der eigenen Entwicklung bedeuten. Aber man kann auch rein durch Lektüre die erstaunlichsten Aha-Erlebnisse erfahren.
Ein Beispiel: viele berühmte Pianisten spielen mit sehr flachen Fingern. Bei meinem Klavierlehrer habe ich gelernt, "aus der Faust" heraus zu spielen, also die Gelenke sehr stark biegen. Jetzt kommt das Lustige. Als ich eine bestimmte Beethoven-Sonate geübt habe, habe ich mich auch um die Beziehung zwischen Beethoven und den Brunsvik-Schwestern informiert. Da gibt es eine überlieferte Aussage, dass Beethoven der Therese beigebracht hat, die Finger mehr zu biegen.
Fazit: es kommt anscheinend auch sehr viel auf die Handform und die Fingerlänge an, was die richtige Handhaltung angeht, von Körperhaltung einmal ganz abgesehen.
Von Seymour Bernstein (Pianist, Dirigent und Lehrer) gibt es ein Buch "with your own two hands", in dem etwas ganz Wesentliches steht, was vollkommen unabhängig von körperlichen Bevorzugungen "wirkt".
Es geht um das Üben. Er erzählt, wie man das Üben betreiben muss. Nicht als Vorbereitung für einen Auftritt oder für den Effekt, "dass ich es dann besser spielen kann." Er beschreibt, welche Lust das Üben bereiten kann, wenn man es nicht nur als Mittel zum Zweck sondern auch als Beschäftigung mit der Musik ansieht.
Früher habe ich vorzugsweise "geklimpert". Nach der Lektüre des Buches habe ich eine unheimliche Geduld gewonnen. Ich übe an verschiedenen Passagen tagelang und freue mich daran, dass ich plötzlich etwas Neues in dem Stück erkenne. Ich fühle meine Hand mit einer ganz neuen Sensorik und erfasse die Stücke in einer wesentlich gesteigerten Tiefe. Auf einmal entdecke ich, dass in einer bestimmten Schubert-Sonate fast vier Fünftel in pp zu spielen sind, obwohl sie so energisch anfängt. Plötzlich entdecke ich, dass es auch ppp-Bezeichnungen gibt. Die waren immer schon da, aber ich habe sie früher überlesen.
Es kann ganz wesentlich und Augen öffnend sein, wenn man entsprechende Lehrvideos sieht. Es kann einen Sprung in der eigenen Entwicklung bedeuten. Aber man kann auch rein durch Lektüre die erstaunlichsten Aha-Erlebnisse erfahren.
Violine - 27. Okt, 09:10
Danke, steppenhund. Nützt das Buch auch Geigern was? Wer weiss, vllt. steht es bei uns in der Stadtbücherei (sie ist sehr gut). Dann muss ich das mal lesen.
Bei Geigern macht tatsächlich die Handhaltung sehr viel.
Nachtrag: Nein, schade, es steht nicht bei uns in der Stadtbücherei. Aber nach dem, was Du da beschreibst, kann ich dem Herrn nur recht geben. Üben ist ein stückweises Entdecken das Stückes, das man vor sich hat. So stelle ich mir das auch vor.
Bei Geigern macht tatsächlich die Handhaltung sehr viel.
Nachtrag: Nein, schade, es steht nicht bei uns in der Stadtbücherei. Aber nach dem, was Du da beschreibst, kann ich dem Herrn nur recht geben. Üben ist ein stückweises Entdecken das Stückes, das man vor sich hat. So stelle ich mir das auch vor.
steppenhund - 27. Okt, 13:12
Ich habe das Buch meinem Sohn zurückgegeben. Sonst hätte ich jetzt die Kapitel aufgeführt.
Aber ich nehme an, dass das Buch bei Amazon beschrieben ist.es ist auch auf deutsch erschienen. Mit eigenen Händen.
Aber ich nehme an, dass das Buch bei Amazon beschrieben ist.es ist auch auf deutsch erschienen. Mit eigenen Händen.
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