Ich hatte vor einigen Jahren noch das Glück einen fantastischen Geigenpartner zuz haben. Er war nach 40 Jahren Wr. Symphoniker in Pension und höchst interessiert noch weiter zu spielen. Wir hatten ein paar Jahre, in denen ich mein Kammermusikrepertoire recht gut ausweiten konnte. Eines Tages fragte er mich, ob ich 3. Brahms Sonate und Beethoven Frühlingssonate begleiten könnte. Ich freute mich sehr und es war wieder Anreiz, sehr viel für den Brahms zu üben. (Der Beethoven ging fast vom Blatt.)
Eine Woche vor dem vereinbarten Spieltermin rief er mich an und teilte mir ganz traurig mit, dass ihm der Arzt verboten hätte, weiter Geige zu spielen. Es gab Irritationen sowohl in der Speiseröhre als auch in der Luftröhre. Seine Frau, mit der ich noch immer in Kontakt stehe, berichtete mir über seinen Zustand. Zwei Jahre später erfuhr ich, dass er Parkinson hatte. Obwohl er eigentlich bereit gewesen wäre, wieder zu spielen (sein Musikwunsch war sehr stark) konnte er jetzt erst recht nicht spielen. Er lebt noch, aber mit dem Parkinson ist er natürlich jetzt wirklich gestraft und er tut mir schrecklich leid.
Etwas anderes war es mit meinem Vater. Zu meinem 40. Geburtstag präludierte er noch ein bisschen auf dem Bösendorfer, den ich ins Lokal hatte schaffen lassen. Es war das letzte Mal, dass er etwas gespielt hat. Er war damals 82 Jahre alt und konnte eigentlich noch immer gut spielen. Nach zwei Jahren starb meine Mutter und ein Jahr später bekam er Parkinson. Wir, besser gesagt meine Frau, nahmen ihn zu uns und pflegten ihn, bis er mit 90 Jahren verstarb. Beachtlich war aber die Friedlichkeit in seiner Persönlichkeit. Vielleicht hatte auch unser Hund großen Anteil. Mein Vater liebte Hunde, aber meine Mutter wollte sie nicht haben. Jetzt hatte er einen Hund zum Streicheln. Zum Klavier setzte er sich allerdings nicht mehr.
Aber es gibt auch positive Beispiele für Parkinson. Unser früherer Außenminister, Alois Mock, hatte Parkinson. Aber er war so ehrgeizig und diszipliniert, dass er bis zuletzt arbeitete. Dass wir in der EU sind, war praktisch sein Verdienst: er hatte alle Vorarbeiten erledigt und die Verhandlungen geführt.
Parkinson und Musik scheinen sich allerdings nicht zu vertragen.
Musik an sich kann man mit Parkinson anscheinend nicht machen, aber Ergotherapie schon, damit die Beweglichkeit erhalten bleibt.
Eine der beiden Damen, die bei uns z.T. schon lange wg. Parkinson ausgeschieden sind, hat von ihrer Tochter ein Keyborad bekommen, damit sie ihre Beweglichkeit eben erhält. Und die Dame macht auch fleissig ihre Übungen. Wieviel das mit Musik zu tun hat, weiss ich nicht. Es werden halt mehr oder minder Fingerübungen sein. Und die Geige hat sie ganz weggelegt.
Parkinson kann auf die Psyche gehen, muss aber nicht. Bei dem ehemaligen Konzertmeister scheint mir das aber der Fall zu sein (bei meinem Vater war es das auch, bei meinem Onkel ist es das nicht).
Der Geigenpartner tut mir leid. Wenn man noch Musik machen will, das an sich auch fantastisch kann, es aber leider qua Krankheit nicht mehr geht. An sowas knabbern viele allerheftigst, welche Krankheit einen auch immer bei welchem geliebten Tun auch immer unterbricht.
traurig, aber wahr
Eine Woche vor dem vereinbarten Spieltermin rief er mich an und teilte mir ganz traurig mit, dass ihm der Arzt verboten hätte, weiter Geige zu spielen. Es gab Irritationen sowohl in der Speiseröhre als auch in der Luftröhre. Seine Frau, mit der ich noch immer in Kontakt stehe, berichtete mir über seinen Zustand. Zwei Jahre später erfuhr ich, dass er Parkinson hatte. Obwohl er eigentlich bereit gewesen wäre, wieder zu spielen (sein Musikwunsch war sehr stark) konnte er jetzt erst recht nicht spielen. Er lebt noch, aber mit dem Parkinson ist er natürlich jetzt wirklich gestraft und er tut mir schrecklich leid.
Etwas anderes war es mit meinem Vater. Zu meinem 40. Geburtstag präludierte er noch ein bisschen auf dem Bösendorfer, den ich ins Lokal hatte schaffen lassen. Es war das letzte Mal, dass er etwas gespielt hat. Er war damals 82 Jahre alt und konnte eigentlich noch immer gut spielen. Nach zwei Jahren starb meine Mutter und ein Jahr später bekam er Parkinson. Wir, besser gesagt meine Frau, nahmen ihn zu uns und pflegten ihn, bis er mit 90 Jahren verstarb. Beachtlich war aber die Friedlichkeit in seiner Persönlichkeit. Vielleicht hatte auch unser Hund großen Anteil. Mein Vater liebte Hunde, aber meine Mutter wollte sie nicht haben. Jetzt hatte er einen Hund zum Streicheln. Zum Klavier setzte er sich allerdings nicht mehr.
Aber es gibt auch positive Beispiele für Parkinson. Unser früherer Außenminister, Alois Mock, hatte Parkinson. Aber er war so ehrgeizig und diszipliniert, dass er bis zuletzt arbeitete. Dass wir in der EU sind, war praktisch sein Verdienst: er hatte alle Vorarbeiten erledigt und die Verhandlungen geführt.
Parkinson und Musik scheinen sich allerdings nicht zu vertragen.
Ergotherapie
Eine der beiden Damen, die bei uns z.T. schon lange wg. Parkinson ausgeschieden sind, hat von ihrer Tochter ein Keyborad bekommen, damit sie ihre Beweglichkeit eben erhält. Und die Dame macht auch fleissig ihre Übungen. Wieviel das mit Musik zu tun hat, weiss ich nicht. Es werden halt mehr oder minder Fingerübungen sein. Und die Geige hat sie ganz weggelegt.
Parkinson kann auf die Psyche gehen, muss aber nicht. Bei dem ehemaligen Konzertmeister scheint mir das aber der Fall zu sein (bei meinem Vater war es das auch, bei meinem Onkel ist es das nicht).
Der Geigenpartner tut mir leid. Wenn man noch Musik machen will, das an sich auch fantastisch kann, es aber leider qua Krankheit nicht mehr geht. An sowas knabbern viele allerheftigst, welche Krankheit einen auch immer bei welchem geliebten Tun auch immer unterbricht.