bisschen polemisch
Habe aus Twitter den Hinweis auf die Reaktion zu Guttenbergs Doktorvater gefischt.
Dass der gute Mann fertig ist, das glaube ich gern. Wurde doch sein Glaube in die Menschheit zutiefst erschüttert. Aber er dürfte schon das eine oder andere erlebt haben, so manche Krise durchgemacht haben (bei einem Lebensalter von 77 Jahren bleibt das nicht aus, und als Prof schon gleich gar nicht), aber glatt Horst Ehmkes Satz "Gutmütigkeit ist ein Stück von der Liederlichkeit" zu zitieren, wie es der Autor des Zeitungsartikels tut, das führt ein bisschen arg weit. Und verschiebt die Verantwortlichkeiten. Glaube kaum, dass zu Guttenberg ein anderer wäre, wäre sein Doktorvater strenger gewesen. Zu Guttenberg war kein kleines Kind mehr, als er die Dissertation schrieb (fälschte), seine Erziehungphase war schon längst abgeschlossen. Nicht nur abgeschlossen, er war auch über 21, im voll straffähigen Alter.
Aber wenigsten weiss ich jetzt, wo mein Vater diesen Satz herhat. Es wächst doch wirklich nichts auf dem Acker dieses Mannes.
Dass der gute Mann fertig ist, das glaube ich gern. Wurde doch sein Glaube in die Menschheit zutiefst erschüttert. Aber er dürfte schon das eine oder andere erlebt haben, so manche Krise durchgemacht haben (bei einem Lebensalter von 77 Jahren bleibt das nicht aus, und als Prof schon gleich gar nicht), aber glatt Horst Ehmkes Satz "Gutmütigkeit ist ein Stück von der Liederlichkeit" zu zitieren, wie es der Autor des Zeitungsartikels tut, das führt ein bisschen arg weit. Und verschiebt die Verantwortlichkeiten. Glaube kaum, dass zu Guttenberg ein anderer wäre, wäre sein Doktorvater strenger gewesen. Zu Guttenberg war kein kleines Kind mehr, als er die Dissertation schrieb (fälschte), seine Erziehungphase war schon längst abgeschlossen. Nicht nur abgeschlossen, er war auch über 21, im voll straffähigen Alter.
Aber wenigsten weiss ich jetzt, wo mein Vater diesen Satz herhat. Es wächst doch wirklich nichts auf dem Acker dieses Mannes.
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Sammelmappe (Gast) - 27. Feb, 17:48
Tja, manche Sprüche machen sich offensichtlich selbstständig.
Violine - 27. Feb, 17:50
Laut Zeitungsartikel soll das sogar ein schwäbischer Satz sein.
Also, schwäbisch ist das nicht. Erstens ist mein Vater kein Schwabe, sondern "Reigschmeckter", und zweitens habe ich diesen Spruch nur von ihm gehört.
Also, schwäbisch ist das nicht. Erstens ist mein Vater kein Schwabe, sondern "Reigschmeckter", und zweitens habe ich diesen Spruch nur von ihm gehört.
Nordwestwind - 27. Feb, 19:15
Blauäugig
Vielleicht war es ja auch einfach nur ein bisschen zu blauäugig von Doktorvater Häberle im Alter von 72 an einer bayerischen Uni die Arbeit eines CSU-Aufsteigers anzunehmen. Wer weiß, wie fit Herr Häberle im Internet ist, und manchmal laufen solche Verfahren unter Brüdern ja auch anders als vorgesehen ...
Violine - 27. Feb, 19:35
Hmm, im Alter von 72. Da gehört er eigentlich in Rente.
Aber Profs in dem Alter sind eigentlich ziemlich fit und dermassen erfahren. Ich kenne ein paar solche, die sind alles andere als auf den Kopf gefallen.
Was ich mir schon vorstellen kann, ist, dass zu Guttenberg ein ganz gewiefter Blender ist. Einer, wie man sie nicht so oft findet.
Ich meine, guck mal. Er versteht es anscheinend, ein ganz bestimmtes Lebensgefühl zu transportieren, das dann von der Bevölkerung geschluckt wird. Ein hoher Prozentsatz des Wahlvolkes steht anscheinend nach wie vor hinter ihm.
Oder ein anderes Beispiel: Eine ältere Dame in meinem Haus, studiert, bestimmt keine Bildzeitungsleserin (von der BILD ging hauptsächlich die Pro-zu-Guttenberg-Kampagne aus), die sagte ihr, der zu Guttenberg täte ihr leid, und man solle doch nicht so über ihn herziehen. Und sie habe eine Schwäche für den Adel.
Was soll man da schon sagen? Sie liess sich nicht davon abbringen.
Aber Profs in dem Alter sind eigentlich ziemlich fit und dermassen erfahren. Ich kenne ein paar solche, die sind alles andere als auf den Kopf gefallen.
Was ich mir schon vorstellen kann, ist, dass zu Guttenberg ein ganz gewiefter Blender ist. Einer, wie man sie nicht so oft findet.
Ich meine, guck mal. Er versteht es anscheinend, ein ganz bestimmtes Lebensgefühl zu transportieren, das dann von der Bevölkerung geschluckt wird. Ein hoher Prozentsatz des Wahlvolkes steht anscheinend nach wie vor hinter ihm.
Oder ein anderes Beispiel: Eine ältere Dame in meinem Haus, studiert, bestimmt keine Bildzeitungsleserin (von der BILD ging hauptsächlich die Pro-zu-Guttenberg-Kampagne aus), die sagte ihr, der zu Guttenberg täte ihr leid, und man solle doch nicht so über ihn herziehen. Und sie habe eine Schwäche für den Adel.
Was soll man da schon sagen? Sie liess sich nicht davon abbringen.
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