Florencia en el Amazonas
Diese Oper hat morgen in Heidelberg am Theater Premiere, sogar Europapremiere.
Heute war die Werkeinführung dazu, im Hilde-Domin-Saal der Stadtbücherei. Der Komponist, Daniel Catán (Mexikaner, heute lebt er in Los Angelos) hielt den Vortrag selbst. Auf Englisch.
Zunächst erzählte er, wie sehr er sich freue, daß diese Premiere ausgerechnet in Deutschland stattfinde. Für meine Begriffe hat er es nicht hinreichend erklärt, aber angeblich gibt es starke Verbindungen zwischen Deutschland und Latein-Amerika, das sei schon Tradition. Er hat z.B. Albrecht Dürer erwähnt, der von den Azteken-Sachen, die die Abenteurer (?), Eroberer (?), Forscher (?) damals mitbrachten, hellauf begeistert war.
Die Beispiele, die er ansonsten brachte, zeigten mir - nach meinem Verständnis - mehr die europäisch-lateinamerikanische Tradition auf. Daß diese Menschen dort in zwei Welten aufwachsen. Eigentlich entwurzelte Menschen, Menschen ohne Identität. Manaus am Amazonas (der Ort, zu dem die Sängerin Florencia auf dem Amazonas zuschippert, um dort zu singen) sei für einen Mexikaner genauso exotisch wie für einen Europäer, denn die Mexikaner würden mit den Augen der Europäer sehen.
In seiner Oper geht es um Gefühle, im Gegensatz zur sonstigen modernen Produktion, in der rationalisiert werde, intellektuelle Betrachtungen angestellt würden. "Newspaper Theatre" nenne er das.
Florencia schipperte als 20jährige eine Woche lang den Amazonas hinauf und traf dabei ihre große Liebe, Cristóbal. Sie trennten sich wieder. Sie machte eine große Karriere als Sängerin, er suchte im Urwald nach einem bestimmten Schmetterling.
Florencia hat ihm versprochen, zurückzukommen. Das macht sie 20 Jahre später, mit 40 Jahren. Sie bekommt ein Engagement im unbedeutenden Manaus, schlägt dafür Engagements wie etwa an der Mailänder Scala aus. Sie möchte ihren Cristóbal wiedersehen.
Auf der Fahrt mit dem Schiff wird sie mit sich selbst konfrontiert. Es sind noch weitere Paare (wenn man sie und den nicht anwesenden Cristóbal als Paar rechnet) dort. Der Neffe des Schiffeigners und eine junge Journalistin (die auf dem Weg nach Manaus ist, um dort Florencia zu interviewen). Die beiden lernen sich kennen und lieben, wollen aber - wie früher Florencia und Cristóbal - nicht zusammenkommen. Dieses Paar hat nun - als abschreckendes Beispiel oder Mahnung - ein älteres Paar vor der Nase, das diese Schiffsreise unternimmt, um die Ehe zu kitten. Sie zanken sich natürlich dauernd.
Es gibt natürlich laufend Verwicklungen, wie etwa einen großen Sturm in der Mitte der Oper. Oder der Schiffer selbst erkennt Florencia, sagt aber nichts. Sie wiederum fragt ihn nach Cristóbal aus. Der sei seit 10 Jahren im Urwald verschwunden, man wisse nichts von ihm. Das stürzt Florencia in Ängste, zu lange gewartet zu haben.
Und so weiter.
Fürs Libretto hat Catán mit Gabriel Garcia Marquez zusammen gearbeitet, nahm für die Oper einige Charaktere aus dem Buch "Die Liebe in den Zeiten der Cholera". Er hat nicht das ganze Buch genommen, nur einige Charaktere, weil es für eine Oper zu dick ist. Die dünnen Bücher von Marquez wiederum haben zu wenig Handlung für eine Oper, also hat er sich überall was geklaut.
Marquez hat mit ihm gearbeitet und die Oper gefällt ihm - laut Aussage Catáns - sehr gut.
Heute war die Werkeinführung dazu, im Hilde-Domin-Saal der Stadtbücherei. Der Komponist, Daniel Catán (Mexikaner, heute lebt er in Los Angelos) hielt den Vortrag selbst. Auf Englisch.
Zunächst erzählte er, wie sehr er sich freue, daß diese Premiere ausgerechnet in Deutschland stattfinde. Für meine Begriffe hat er es nicht hinreichend erklärt, aber angeblich gibt es starke Verbindungen zwischen Deutschland und Latein-Amerika, das sei schon Tradition. Er hat z.B. Albrecht Dürer erwähnt, der von den Azteken-Sachen, die die Abenteurer (?), Eroberer (?), Forscher (?) damals mitbrachten, hellauf begeistert war.
Die Beispiele, die er ansonsten brachte, zeigten mir - nach meinem Verständnis - mehr die europäisch-lateinamerikanische Tradition auf. Daß diese Menschen dort in zwei Welten aufwachsen. Eigentlich entwurzelte Menschen, Menschen ohne Identität. Manaus am Amazonas (der Ort, zu dem die Sängerin Florencia auf dem Amazonas zuschippert, um dort zu singen) sei für einen Mexikaner genauso exotisch wie für einen Europäer, denn die Mexikaner würden mit den Augen der Europäer sehen.
In seiner Oper geht es um Gefühle, im Gegensatz zur sonstigen modernen Produktion, in der rationalisiert werde, intellektuelle Betrachtungen angestellt würden. "Newspaper Theatre" nenne er das.
Florencia schipperte als 20jährige eine Woche lang den Amazonas hinauf und traf dabei ihre große Liebe, Cristóbal. Sie trennten sich wieder. Sie machte eine große Karriere als Sängerin, er suchte im Urwald nach einem bestimmten Schmetterling.
Florencia hat ihm versprochen, zurückzukommen. Das macht sie 20 Jahre später, mit 40 Jahren. Sie bekommt ein Engagement im unbedeutenden Manaus, schlägt dafür Engagements wie etwa an der Mailänder Scala aus. Sie möchte ihren Cristóbal wiedersehen.
Auf der Fahrt mit dem Schiff wird sie mit sich selbst konfrontiert. Es sind noch weitere Paare (wenn man sie und den nicht anwesenden Cristóbal als Paar rechnet) dort. Der Neffe des Schiffeigners und eine junge Journalistin (die auf dem Weg nach Manaus ist, um dort Florencia zu interviewen). Die beiden lernen sich kennen und lieben, wollen aber - wie früher Florencia und Cristóbal - nicht zusammenkommen. Dieses Paar hat nun - als abschreckendes Beispiel oder Mahnung - ein älteres Paar vor der Nase, das diese Schiffsreise unternimmt, um die Ehe zu kitten. Sie zanken sich natürlich dauernd.
Es gibt natürlich laufend Verwicklungen, wie etwa einen großen Sturm in der Mitte der Oper. Oder der Schiffer selbst erkennt Florencia, sagt aber nichts. Sie wiederum fragt ihn nach Cristóbal aus. Der sei seit 10 Jahren im Urwald verschwunden, man wisse nichts von ihm. Das stürzt Florencia in Ängste, zu lange gewartet zu haben.
Und so weiter.
Fürs Libretto hat Catán mit Gabriel Garcia Marquez zusammen gearbeitet, nahm für die Oper einige Charaktere aus dem Buch "Die Liebe in den Zeiten der Cholera". Er hat nicht das ganze Buch genommen, nur einige Charaktere, weil es für eine Oper zu dick ist. Die dünnen Bücher von Marquez wiederum haben zu wenig Handlung für eine Oper, also hat er sich überall was geklaut.
Marquez hat mit ihm gearbeitet und die Oper gefällt ihm - laut Aussage Catáns - sehr gut.
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